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17. 09. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Zwei Samenbanken in der chinesischen Provinz haben die Popularität des iPhone genutzt, um mehr Samenspender anzuwerben und so eine heftige Kontroverse ausgelöst. Das berichtet die Changjiang Times.
Die Samenbank in Hubei veröffentlichte am Montag auf ihrem WeChat-Account einen Artikel unter dem Titel: „Neue Wege, um an ein iPhone 6s zu gelangen“. Unter dem Bild des Smartphones befindet sich eine Werbeanzeige, die sich an potenzielle Spender richtet: „Die Samenbank sucht nach Spendern im Alter von 22 bis 45 Jahren. Jeder erhält einen Zuschuss von 5000 Yuan (815 US-Dollar), zum Vergleich: Der Preis für ein iPhone 6s liegt in Festlandchina bei 5288 Yuan.“
Am Tag darauf verschickte auch die Samenbank des Renji-Krankenhauses in Shanghai eine Anzeige mit identischem Titel und ähnlichem Inhalt per WeChat. Sie wurde 400.000 Mal gelesen.
Ein Student namens Li räumte ein, dass er und sein Mitbewohner „in Versuchung“ gewesen seien, auf die Anzeigen zu antworten. Wang, ein anderer Student, meinte: „Das ist nichts Schlechtes, sondern einfach eine neue Methode.“
Zhu, ein Arzt bei der Samenbank in Hubei, erklärte, man habe Schwierigkeiten gehabt, Spender zu finden, da es verboten sei, entsprechende Informationen in Anzeigenform auf traditionellen sozialen Medien zu veröffentlichen.
Er gab zu, in Sachen Marketing von beliebten WeChat-Accounts zu lernen, verteidigte sein Vorgehen aber und betonte, dass potenzielle Spender erwachsen seien und über eine gefestigte Werteorientierung verfügten.
In China gibt es strenge Vorschriften zur Gründung und zum Management von Samenbanken. In jeder Provinz ist nur eine Samenbank erlaubt. Zu wenig Samenspenden sind in allen 18 Zentren des Landes ein großes Problem.
Laut Forschungsarbeiten der Nationalen Bevölkerungs- und Familienplanungskommission hat die männliche Zeugungsfähigkeit seit den 1980er Jahren jährlich um 1 Prozent abgenommen.
Quelle: german.china.org.cn
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