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21. 09. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Zwei chinesisch-amerikanische Wissenschaftler, die fälschlicherweise wegen Spionage verurteilt wurden, redeten vor kurzem bei einer Nachrichtenkonferenz in Washington.
Sherry Chen und Xi Xiaoxing nehmen an einer Nachrichtenkonferenz in Washington teil (Foto vom 15. September 2015). Die Staatsanwaltschaft ließ die Anklage wegen Spionage für China gegen Xi vergangene Woche und gegen Chen bereits vorher fallen.
Xi Xiaoxing, der Vorsitzende der Abteilung für Physik an der Temple University in Philadelphia, war am 22. Mai wegen Verdachts auf den Verkauf von US-Verteidigungstechnologie an die chinesische Regierung in Haft genommen worden. Sherry Chen, die von ihrer Stelle als Hydrologin beim US-Wetterdienst in Ohio suspendiert wurde, war im Oktober verhaftet und wegen Diebstahls von Passwörtern zum Download von Informationen über Amerikas Dämme verurteilt worden. Ihr wurde außerdem vorgeworfen, über Treffen mit chinesischen Beamten gelogen zu haben. Beide wurden freigelassen und alle Anklagen wurden fallengelassen.
“In meinen E-Mails ist hoch komplexes technologisches Material”, so Xi auf der Konferenz, die im Büro der Anwaltskanzlei Arent Fox abgehalten wurde. “Sie haben keinen einzigen anderen Wissenschaftler befragt, und sie haben mich festgenommen. Ich wurde in den Türrahmen geschubst, und sie legten mir vor den Augen meiner Familie Handschellen an“, so Xi weiter. “Mein Ruf war geschädigt, und ich hätte fast meinen Job verloren.“
Auch wenn die Anklagen fallengelassen wurden, verfolgt sie das Trauma weiter. “Meine Mutter in China weint den ganzen Tag, und ich war seit einem Monat nicht mehr im Lebensmittelladen”, erzählt die 59-jährige Chen mit zitternder Stimme und Tränen in den Augen. “Ich bin Trägerin des National Worker Prize, und ich bin seit Jahrzehnten in meinem Job. Aber mir wurde vom Handelskomitee gesagt, ich könnte meinen Job nicht zurückhaben, auch wenn ich fälschlicherweise angeklagt worden sei.” Die finanzielle Belastung durch die Anwaltskosten ist erdrückend. “Wir haben noch keine endgültige Zahl, aber es könnten über 250.000 Dollar sein“, so Xi.
Eine andere Kontroverse zeichnet sich darüber ab, ob die Vorfälle als ethnisches Profiling vom FBI angesehen werden können. „Wenn ich keine Chinesin wäre, bekäme ich vielleicht meine Stelle zurück“, meint Chen. “Es gibt noch mehr diesbezügliche Argumente, die ich während meines Verfahrens zur Rückgewinnung meines Jobs vorbringen werde.“ Xi sagte, er werde weiterhin mit chinesischen Kollegen zusammenarbeiten, weil China der Pionier in vielen wissenschaftlichen Bereichen sei und die US-Regierung ihn motiviere, mit chinesischen Wissenschaftlern zu kooperieren.
Jeremy Wu, chinesisch-amerikanischer Anwalt, sagte, die Vorfälle könnten Teil eines Trends sein. “Wenn es nur einen Fall gäbe, dann könnte es ein Versehen oder Zufall sein, aber es gibt drei Fälle und vier Personen, die fälschlicherweise in ähnlichen Situationen innerhalb der vergangenen zehn Monate angeklagt worden sind“, so Wu. “Die Loyalität von asiatischen Amerikanern gegenüber diesem Land wird auf Basis ihrer Rasse und ihrem ethnischen Hintergrund hinterfragt. Das ist nicht richtig in einem Land der Freiheit und Vielfalt. Wir sind ein auf Regeln basierendes Land.”
Zwei Stiftungen sollen in Xi Xiaoxing und Sherry Chen's Namen gegründet werden, um chinesischen Amerikanern in ähnlichen Situationen zu helfen. “Ich komme von der Tsinghua-Universität und ich bin amerikanischer Staatsbürger“, erklärte ein chinesischer Amerikaner auf der Nachrichtenkonferenz. “Ich bin genau derselben Überzeugung wie Sie. Unsere Stimme sollte erhört werden.“
Quelle: german.china.org.cn
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