Sandy Phan-Gillis

Chinesische Behörden ermitteln gegen eine amerikanische Geschäftsfrau wegen Verdachts auf Bedrohung von Chinas nationaler Sicherheit, wie das Außenministerium am Dienstag mitteilte.

Sandy Phan-Gillis aus Texas wird seit sechs Monaten von chinesischen Behörden festgehalten, heißt es in einer Stellungnahme ihrer Familie, die diese Woche online veröffentlicht wurde. Sie werde der Spionage und des Diebstahls von Staatsgeheimnissen verdächtigt, heißt es weiter.

Hong Lei, ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums, erklärte auf einer Nachrichtenkonferenz, dass Phan-Gillis der "Bedrohung von Chinas nationaler Sicherheit" verdächtigt werde und von betreffenden chinesischen Behörden gegen sie ermittelt werde. Der Verdächtigen seien bislang mindestens sechs Konsularbesuche erlaubt worden, und sie sei in gutem Gesundheitszustand und kooperiere bei den Ermittlungen, so Hong.

Phan-Gillis, die chinesischer Abstammung ist und als Leiterin der Houston Shenzhen Sister City Association tätig ist, besuchte China mit einer Handelsdelegation mit Geschäftsleuten und Stadtbeamten aus Houston, Texas, und wurde am 19. März festgenommen, während sie versuchte, von der südchinesischen Stadt Zhuhai nach Macau zu gelangen, heißt es in einer Stellungnahme, die von ihrer Familie ausgestellt wurde. Sie wird in Nanning, der Hauptstadt der südchinesischen Autonomen Gebiets Guangxi der Zhuang. Bis Samstag habe sie unter Hausarrest gestanden, doch am Wochenende sei sie in ein Untersuchungsgefängnis verlegt worden, lautet die Stellungnahme weiter.

Die US-Botschaft lehnte am Dienstag aus Gründen der Wahrung der Privatsphäre einen Kommentar zu dem Fall ab. Das US-Außenministerium bestätigte allerdings, dass Phan-Gillis seit ihrem Arrest sechsmal von amerikanischen Konsularbeamten besucht worden sei, und dass es den Fall genau überwache. Die Houston Chronicle berichtete am Montag, dass Phan-Gillis auch unter dem chinesischen Namen Pan Wanfen bekannt sei.