Die Anzahl der Raucher, die das neue Nichtrauchergesetz in der chinesischen Hauptstadt Beijing unterstützen, hat drastisch abgenommen. Die Nichtraucher hingegen wünschen sich noch strengere Bestimmungen.

Nur vier Monate nach Einführung des neuen Nichtraucherschutzgesetzes hat die Zahl der Raucher, die das in diesem Rahmen eingeführte öffentliche Rauchverbot unterstützen, signifikant abgenommen. Dies hatte die chinesische Tabakkontrollvereinigung am Dienstag bekannt gegeben.

Bevor die neuen Bestimmungen am 1. Juli dieses Jahres in Kraft traten, hatten 95 Prozent der Raucher das neue Gesetz befürwortet. Einer aktuellen Umfrage der Chinese Association on Tobacco Control (CATC) zufolge tun dies nun nur noch 70 Prozent.

Das liegt daran, dass die Raucher nun realisiert haben, dass das Ganze für sie sehr viele Einschränkungen mit sich bringt, meint Cui Xiaonong, Arzt am Beijing Cancer Hospital, der die aktuelle Umfrage durchgeführt hat.

Die Umfrage über die Auswirkungen des Rauchverbots, die im Rahmen einer Pressekonferenz der CATC am Dienstag vorgestellt wurde, umfasste 441 öffentliche Plätze in Beijing, einschließlich Restaurants, Internetcafés sowie 46 Grund- und Mittelschulen.

Sie zeigt, dass sich die Situation und das Umfeld an diesen Orten immens verbessert haben. So hat sich beispielsweise die Zahl der Tabakläden im Umkreis von 100 Metern um die Schulen um 24 Prozent verringert und ihre Verkäufe sind zurückgegangen.

Der Vizepräsident der CATC, Xu Guihua, sagte der Global Times gegenüber, dass obwohl 76 Prozent der Befragten angaben, mit der Umsetzung des Rauchverbotes zufrieden zu sein, die Öffentlichkeit dennoch größere Erwartungen in Bezug auf eine rauchfreie Umgebung gehegt hätte.

„Wir werden den Strafvollzug verbessern und unsere Aufklärungskampagne über die Gefahren und Regulierungen von Tabakwaren weiter vorantreiben“, so Xu.

Laut Xu seien 43.874 Personen zur Beaufsichtigung an öffentlichen Plätzen eingesetzt worden. An über 3900 Orten wurde gegen die neuen Bestimmungen verstoßen, was zu Strafen in Höhe von über 400.000 Yuan (56.000 Euro) geführt hätte.