Das ist ganz anders als im Rest Chinas, wo normalerweise der Ehemann eine dominante Position in der Familie hat. Nahezu 40 Prozent der Befragten in der Umfrage gaben an, dass die Ehefrau das Sagen und mehr echte Macht in ihrer Familie habe, während nur knapp zwanzig Prozent antworteten, dass der Ehemann bei ihnen das Sagen habe. Weitere zirka 40 Prozent gaben an, der Ehemann und die Ehefrau seien gleichberechtigt in Bezug auf Mitbestimmung.

Insgesamt 509 verheiratete berufstätige Frauen nahmen an der Umfrage teil, und mehr als 70 Prozent von ihnen hatten eine höhere Schulbildung oder darüber. Mehr als die Hälfte der Befragten in der Umfrage sagten, der Ehemann gebe nach, wenn das Paar einen Streit habe. Auf der anderen Seite sagten nur 17 Prozent, die Ehefrau mache in solchen Fällen Kompromisse.

Ehe- und Familienexperten sind der Meinung, dass die einzigartige Art und Weise der ehelichen Gemeinschaft und des Familienmanagements in Shanghai durch die besondere Kultur der Stadt bestimmt werde, schließlich ist Shanghai eine Migrantenstadt, die sich willkommen und tolerant gegenüber ihren unterschiedlichen neuen Mitgliedern zeigt. Eine Umfrage, die 2013 in 31 Städten in China von der Horizon Research Consultancy Group durchgeführt wurde, platziert Shanghai auf Platz 1 bezüglich der Zahl an Familien, in denen Frauen mehr Entscheidungen treffen, gefolgt von Chengdu in der Provinz Sichuan und Chaozhou in der Provinz Guangdong. Männer in den Provinzen in Zentralchina haben den höchsten Familienstatus.