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08. 10. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Nobelpreis kein Maßstab für Chinas akademisches System

Schlagwörter: Nobelpreis China Tu Youyou

“Es ist eine Tugend, neutral gegenüber Ehre und Schmach zu bleiben." Dieses alte chinesische Sprichwort passt gut beim Gedanken daran, dass Tu Youyou Chinas erste Nobelpreisträgerin im Fach Medizin wurde.

“Es ist eine Tugend, neutral gegenüber Ehre und Schmach zu bleiben." Dieses alte chinesische Sprichwort passt gut beim Gedanken daran, dass Tu Youyou Chinas erste Nobelpreisträgerin im Fach Medizin wurde. Dieser Nobelpreis, von dem die Chinesen so lange geträumt haben, ist eine wichtige internationale Anerkennung des Beitrags chinesischer Mediziner für die Welt, insofern haben die Chinesen einen guten Grund, stolz darauf zu sein. Tu bekam den Preis, weil sie in den 1970er Jahren bei einem Gesundheitsprojekt Artemisinin entdeckte, das weltweit effektiv im Kampf gegen Malaria half.

Allerdings sollte der Preis kein Maßstab sein, um Chinas akademisches System zu bewerten. Akademiker in China verweisen auf die ranghöchsten Mitglieder der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der Chinesischen Akademie des Ingenieurwesens. Nach Bekanntgabe des Preises zweifelten viele das bestehende akademische System an. Als medizinische Forscherin ohne einen Doktorabschluss, internationale Erfahrung oder den Titel einer Akademikerin war Tu die erste, die Artemisinin in das Projekt brachte, die erste, die es extrahierte, und die erste, die klinische Tests durchführte.

Zweifellos ist das bestehende akademische System weit entfernt davon, perfekt zu sein, insbesondere vor dem Hintergrund wirtschaftlichen Wandels, der Forschung und Innovation betont. Der umfassende Reformplan, der im Dritten Plenum des 18. Zentralkomitees der KPCh 2013 entworfen wurde, verdeutlicht ebenfalls, dass das akademische System das Auswahlverfahren, die Fachgebiete und die Altersbeschränkungen reformieren sollte. Es ist bedauerlich, dass Tu nicht zur Akademikerin gewählt wurde, und das akademische System sollte mehr hochrangige Mitglieder rekrutieren, die große wissenschaftliche Beiträge in verschiedenen Bereichen leisten. Aber es wäre falsch, Tu's Auszeichnung als Schlag ins Gesicht für Chinas akademisches System anzusehen.

Das akademische System hat einen wichtigen Beitrag zu Chinas Wirtschaftswachstum, dem wissenschaftlichem und technologischem Fortschritt sowie der Entwicklung der Verteidigungsindustrie geleistet. Und China ist fortgeschritten in der Forschung über Quantenkommunikation, Neutrinos, Stammzellen und Hochleistungs-Computer, unabhängig davon, ob Nobelpreise an Chinesen vergeben werden oder nicht. Großbritannien, die USA, Russland und Schweden haben schon viel länger als China akademische Systeme etabliert. Viele haben trotzdem auch nicht die Chance, als Nobelpreisträger im Scheinwerferlicht zu stehen. Doch das hindert sie nicht, große Errungenschaften in ihren eigenen Ländern zu machen.

Die Nobelpreise führen immer zu Kontroversen wegen der "geheimen Auswahlverfahren" des Komitees, und vielen bekannten Wissenschaftlern zufolge können die Preise, die 1895 ins Leben gerufen wurden, nicht mit der rapiden Entwicklung der Wissenschaft von heute mithalten. Ohne Zweifel ist ein Nobelpreis eine sehr große Ehre. Wir sollten stolz auf Tu sein, aber es ist heikel, unser eigenes akademisches System klein erscheinen zu lassen.

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Quelle: german.china.org.cn

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