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15. 10. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

„Linsanity“ begeistert die Massen in China

Schlagwörter: Jeremy Lin Knicks Bodyguard Basketballstar

Seit seinen sensationellen Auftritten im Trikot der New York Knicks ist Jeremy Lin nicht nur in den Staaten Kult. In China ist der US-Basketballer mit chinesischen Wurzeln so populär, dass sein Hotelzimmer von einem Bodyguard bewacht werden muss.

Wohin Jeremy Lin in China auch geht – der US-Basketballstar mit chinesischen Wurzeln wird überall wie ein Rockstar empfangen. In Shenzhen, wo sich seine Charlotte Hornets in den letzten Tagen auf die neue NBA-Saison vorbereitet haben, wurde Lin am Ende des ersten öffentlichen Trainings sofort von einer Horde Reporter umzingelt. „Jeder liebt ihn. Das ist nicht nur hier (in Shenzhen) so. Es ist unglaublich“, sagt Lins erfahrener Teamkollege Al Jefferson.

Der 1,91 Meter große Lin verdankt seine gewaltige Popularität in der Volksrepublik seiner chinesischen Abstammung. Seine Großeltern wurden in China geboren. Der 27-jährige Spielmacher fühlt sich eigener Aussage zufolge emotional noch immer stark mit dem Land seiner Vorfahren verbunden. Beim 106-94 Sieg seiner Hornets gegen die Los Angeles Clippers am Sonntag in Shenzhen begeisterte Lin seine zahlreichen chinesischen Fans mit 16 Punkten und vier Assists. Das Spiel im Universiade Center war das erste von zwei Exhibition Games der beiden NBA-Teams in China.

Lin erhielt in der mit 17.000 Zuschauern restlos ausverkauften Halle mit Abstand am meisten Applaus. Jeder einzelne seiner Körbe wurde vom Publikum frenetisch gefeiert. „Ich bin einfach nur dankbar dafür“, meinte ein sichtlich gerührter Lin nach dem Spiel. „Ich kehre fast jeden Sommer nach China zurück, und die Fans behandeln mich jedesmal sehr gut.“ Auf seinem Mikroblog hat der Shootingstar bereits über vier Millionen Follower.

Der Rummel um seine Person wird dem gläubigen Christen manchmal aber auch ein wenig zuviel. „Es kann auch beängstigend sein“, gestand Lin kürzlich in einem Interview mit dem Charlotte Observer. Damit er sich sicher fühlt, wird sein Hotelzimmer auf Reisen in China immer von einem Bodyguard bewacht.

„Manchmal fällt es mir schwer, mich daran zu gewöhnen“, antwortet Lin auf die Frage nach seiner Popularität in China. „Das ist etwas, das ich so nie erwartet habe. Aber ich bin auf jeden Fall sehr dankbar dafür, keine Frage.“

Mit seinen sensationellen Überraschungsauftritten im Trikot der New York Knicks im Frühjahr 2012 löste Lin weltweit eine Welle der Begeisterung aus, die unter dem Namen „Linsanity“ in die Basketball-Geschichte einging. Der kometenhafte Aufstieg des Harvard-Absolventen vom NBA-Bankwärmer zum Superstar blieb auch in China nicht unbemerkt. Sprichwörtlich über Nacht avancierte Lin zum neuen Idol der basketballverrückten chinesischen Jugend, die nach dem Rücktritt von Yao Ming verzweifelt nach einem Nachfolger suchte.

Trotz seines steilen Aufstiegs ist der 27-Jährige bescheiden geblieben. „Meine Großeltern sind in China geboren und da aufgewachsen. Ich bin kein 7-Footer und spiele Point Guard – es gibt eine ganze Reihe von Aspekten, mit denen sich die gewöhnlichen Fans in China meiner Meinung nach mit mir identifizieren können.“

Sowohl bei den Houston Rockets als auch bei den Los Angeles Lakers in der vergangenen Saison vermochte Lin nicht mehr an seine erfolgreiche Zeit in New York anzuknüpfen. In diesem Sommer unterschrieb er einen Zweijahresvertrag bei den Charlotte Hornets, der ihm 4,3 Millionen US-Dollar einbringen wird.

Michael Jordan, der prominente Besitzer der Hornets, hat Lin als wichtigsten Neuzugang in diesem Sommer bezeichnet. Coach Steve Clifford ist vom Potenzial seines neuen Spielmachers ebenfalls überzeugt. „Ich glaube, dass er einen weiteren Schritt in seiner Karriere machen kann. Er hat bewiesen, dass er ein guter NBA-Spieler ist, und ich weiß, dass er konstanter werden will.“

Das zweite Exhibition Game zwischen den Hornets und den Clippers findet am Mittwochabend in der Mercedes-Benz-Arena in Shanghai statt.

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Quelle: people.cn

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