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17. 10. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Ende 2013 hat die Volksrepublik seine jahrzehntelang durchgeführte „Ein-Kind-Politik“ gelockert. Paare, bei denen ein Partner Einzelkind ist, dürfen nun zwei Kinder bekommen. Viele glauben, dass die neue Politik einen vierten Babyboom auslösen wird.
Seit 1945 hat es in China drei Babybooms gegeben. Die erste Bevölkerungsexplosion fand in den 1950er Jahren statt. Im Jahr 1945 hat die Zahl der Neugeburten in China zum ersten Mal die zehn Millionen-Grenze überschritten. Im Jahr 1957 erreichte die Geburtenzahl dann mit rund 21 Millionen einen weiteren Höhepunkt. Der zweite Babyboom ereignete sich zwischen 1962 und 1976. In 15 Jahren in Folge betrug die Zahl der Geburten pro Jahr rund 20 Millionen. Der dritte Boom begann im Jahr 1986 und dauerte bis 1990. Im Jahr 1990 wurden in China 26,2 Millionen Babys geboren, womit die Geburtenrate ihren Gipfel erreichte. Seit 1992 ist die Zahl der Geburten rückläufig. Seit 2000 hat sich die jährliche Anzahl an neugeborenen Babys bei etwa 16 Millionen eingependelt.
Viele glauben, dass China mit der Einführung der „Zwei-Kind-Politik“ um das Jahr 2010 herum einen vierten Babyboom erleben wird. Den Grund sehen sie darin, dass die Menschen, die in der Zeit des zweiten Babybooms geboren wurden, im Jahr 2010 das gebär- und zeugungsfähig Alter erreichen und dann im Rahmen der Lockerung einen vierten Babyboom herbeiführen werden.
„Mit der Änderung der Familienpolitik könnte es in China eine Geburtsspitze geben. Aber basierend auf den Daten aus den letzten Jahren gibt es keine deutlichen Anzeichen für einen erneuten Babyboom“, meint Wang Guangzhou, Experte des Bevölkerungs- und Laborforschungsinstitutes der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.
Laut Statistiken hat die Zahl der Neugeburten in den letzten Jahren die 18 Millionen-Grenze nicht mehr überschritten, sondern blieb bei rund 15,5 Millionen relativ stabil. Im Vergleich zu 2013 ist die Zahl der Neugeburten im Jahr 2014 nur um 470.000 gestiegen. 2014 ist das erste Jahr der Durchführung der neuen Familienpolitik. Bis Ende Mai haben nur knapp 1,5 Millionen von 11 Millionen Paaren, die ein zweites Kind haben dürfen, einen Antrag für eine weitere Geburt gestellt.
Li Jianxing vom Soziologie-Institut der Peking-Universität glaubt, dass auch in Zukunft kein weiterer Babyboom auftreten wird. „Derzeit befinden sich die Menschen, die in den 1980er und 1990er Jahren geboren wurden, zwar im besten Alter, um Kinder zu bekommen. Aber sie haben erst mit ihrer Karriere angefangen und können sich die hohen Kosten eines zweiten Babys gar nicht leisten“, sagt Li.
Die Auswirkungen der „Zwei-Kind-Politik“ sind nicht wie erwartet. Viele Experten schlagen sogar vor, dass China seine Familienpolitik noch weiter lockern sollte, zumal sich das Land nun einer heiklen Bevölkerungssituation gegenübersieht – nämlich einer stark abnehmenden Geburtenrate und einer zunehmenden Überalterung der Bevölkerung.
Quelle: people.cn
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