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22. 10. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Weibo-Konto des Kulturministeriums von Kritik überlastet

Schlagwörter: Kulturministerium China Weibeo Zensur Kritik

Chinas Kulturministerium eröffnete kürzlich sein Weibo-Konto. Sofort wurde sein Microblog-Dienst mit zahlreichen Kommentaren überhäuft, hauptsächlich Kritik an der Zensur von ausländischen Filmen. Doch dies fällt eigentlich in den Verwaltungsbereich einer anderen Behörde.

Ausschnitt des Weibo vom chinesischen Kulturministerium

Kaum ein Konto auf einem sozialen Netzwerk hat gleich nach der Eröffnung so viel Aufmerksamkeit nach sich gezogen: Am 15. Oktober eröffnete das chinesische Kulturministerium ein offizielles Konto bei Sina Weibo, dem chinesischen Pendant zu Twitter. Um 15.08 Uhr schrieb das Ministerium die erste Nachricht: „Hallo zusammen, das öffentliche Weibo-Konto des Kulturministeriums ist offiziell eröffnet. Wir werden hier Kulturpolitik, Informationen und Nachrichten bekannt geben. Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung und Aufmerksamkeit!“

Aufmerksamkeit gab es schon, allerdings weniger Unterstützung. Bis zu 2 Uhr in der Nacht am 16. Oktober wurde dieser Blog bereits mehr als 50.000 Mal kommentiert und weitergeleitet. Gepostet wurden vor allem Vorwürfe gegen die Zensur der Bücher und ausländischer Filme sowie Fernsehsendungen. „Warum ist es uns verboten, Fernsehserien aus den USA anzuschauen? Habt ihr niemals die Lehre von der Selbstisolation in der Geschichte gezogen?“, schrieb beispielsweise ein User mit dem Pseudonym „Rikki Zhang“ in seinem Kommentar.

Allerdings ist das Kulturministerium in dieser Sache „unschuldig“. Die Zulassung der Bücher und ausländischer Publikationen in China fällt in den Verwaltungsbereich des Staatlichen Amts für Presse, Publikationen, Rundfunk, Film und Fernsehen (GAPP). „Das Kulturministerium ist bloß ein Sündenbock!“, hieß es weiters auf dem Microblog des Ministeriums, oder aber auch: „Lieber Redakteur, schreibe doch einen neuen Beitrag, in dem es heißt: ‚Die Schuld der GAPP übernehme ich nicht‘“.

Befürworter gibt es zwar kaum, aber doch noch einige. Ein Blogger namens „Wahrheit, Wahrheit“ kommentiert: „Es ist eine gute Tat, wenn das Kulturministerium ein Weibo-Konto eröffnet. Schaut doch mal auf die unterschiedlichsten, seltsamen Gesellschaftsphänomene während des schnellen Wirtschaftsbooms: der Abschwung der Kultur, das Abrutschen bzw. sogar der Verzicht auf Moral wegen der Begierde. Die Leittradition, die Moral sowie die Bräuche Chinas werden allmählich durch die sogenannten ‚offenen und neuartigen‘ Ideen ersetzt, die in Wirklichkeit krumm und niederträchtig sind. Der Wirtschaftsaufschwung soll nicht auf die Kosten des Geistes und der Kultur gehen. Ein Volk ohne Geist kann nur schwer aufleben! Bitte baut die geistige Zivilisation wieder auf!“, schrieb der User.

Bis zum heutigen Diensttag, eine Woche nach der Eröffnung des Weibo-Kontos, wurde der Beitrag fast 150.000 Mal kommentiert.

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Quelle: german.china.org.cn

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