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28. 10. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Familie vom Land zwingt schwulen Mann nach Coming-Out zu psychiatrischer Behandlung

Schlagwörter: schwul Coming-Out psychiatrisch Homosexualität Familie

Ein schwuler Mann aus der chinesischen Provinz Henan wurde von seiner Familie zu einer psychiatrischen Behandlung gezwungen, nachdem er sich gegenüber seiner Familie zu seiner Homosexualität bekannt und einen Antrag auf Scheidung von seiner Frau eingereicht hatte.

Yu Quanhu (Pseudonym), 34, wurde durch seine Familienangehörigen gezwungen, im zweiten Volkskrankenhaus von Zhumadian am 8. Oktober eine Behandlung zu beginnen – dem Zeitpunkt, zu dem er sich ursprünglich von seiner Frau wollte scheiden lassen, sagte Yus Liebhaber Yang am Montag gegenüber der Global Times.

Das schwule Paar hatte im Januar eine Beziehung begonnen – im April hatte Yu dann sein Coming-Out. Yu sei über 10 Jahre mit seiner Frau verheiratet gewesen und habe eine Tochter und einen Sohn, erklärte Yang.

"Er heiratete, weil er dachte, dass die Ehe ihn ändern könnte, aber er liebte seine Frau nicht. Manchmal erzählte er mir, dass er häufig bis spät am Abend arbeitete, nur um zu vermeiden, mit ihr Sex haben zu müssen", sagte Yang.

Es gibt mehr als 16 Millionen "homowives" in China, ein Begriff für die Ehefrauen von Homosexuellen. Mehr als 90 Prozent dieser Frauen haben häusliche Gewalt erfahren, aber die meisten von ihnen wollen sich wegen ihrer Kinder nicht scheiden lassen, berichtete die China Women's News.

Laut Ah Qiang, Gründer von "PFLAG" (Eltern, Freunde und Angehörige von Lesben und Schwule) China, der Yang zum Krankenhaus begleitete, habe der Yu behandelnde Chefarzt ihnen gesagt, dass Yu wegen emotionaler Instabilität und einer Störung seiner sexuellen Präferenzen ins Krankenhaus eingeliefert worden sei.

"Dies [dass Homosexualität als Psychose behandelt wird] passiert oft, da viele Menschen nichts über Homosexualität wissen -- vor allem in den ländlichen Gebieten, wo die Menschen auch kaum Möglichkeiten haben, mehr darüber zu erfahren", sagte Ah Qiang der Global Times, und fügte hinzu, dass sich das Krankenhaus nach einem Gespräch dazu bereit erklärt habe, Yu am Montag wieder zu entlassen.

China hat die Homosexualität bereits im Jahr 2001 aus seinem nationalen Katalog der psychischen Erkrankungen entfernt.

Yus Familie und das Krankenhaus waren bis zur Drucklegung nicht für einen Kommentar erreichbar.

Laut Huang Xuetao, einem Rechtsanwalt aus Shenzhen, seien die Aktionen von Yus Familie eine Verletzung des nationalen Gesetzes zur psychischen Gesundheit, in dem es ganz klar heiße, dass eine Person nicht zu einer Behandlung gezwungen werden dürfe – es sei denn, man könne beweisen, dass diese Person für sich selbst oder andere eine Gefahr darstelle.

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Quelle: german.china.org.cn

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