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10. 07. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Konfuzius

Wenn man über die chinesische traditionelle Kultur redet, muss man unbedingt einen Namen erwähnen: Konfuzius. Konfuzius war ein bedeutender chinesischer Philosoph und Begründer des Konfuzianismus. Die Bezeichnung wird aus 孔夫子, Lehrmeister Kong, latinisiert. Im Westen wird der Name auch als Kung-tse oder Kong-tse transkribiert. Er lebte vermutlich von 551 v. Chr. bis 479 v. Chr. in der Östlichen Zhou-Dynastie und wurde unter dem Namen Kong Qiu in der Stadt Qufu im chinesischen Staat Lu (der heutigen Provinz Shandong) geboren, wo er auch starb.

Die Lehre von Konfuzius wird Konfuzianismus genannt und umfasst sämtliche philosophischen und politischen Vorstellungen in China, die in der Tradition des Denkens von Konfuzius und seinen Schülern stehen. Konfuzianismus ist keine Religion sondern eine philosophische Ethik.

Leben

Das Bild von Konfuzius als Justizminster
Zwei Jahre nach seiner Geburt, 551 v. Chr., in Lu, dem heutigen Shandong, starb sein Vater und der junge Konfuzius erhielt 539–533 v. Chr. Privatunterricht bei seinem Großvater. Mit 19 Jahren erfolgte die Heirat und in den Jahren 532–502 v. Chr. war er u. a. als Scheunenaufseher sowie anderen niedrigen Anstellungen tätig.

Obwohl Konfuzius ehrgeizig war und ein wichtiges Amt im Staat anstrebte, lehnte er doch alle Angebote ab, solange sich die Bedingungen nicht mit seinen moralischen Grundsätzen vereinbaren ließen.

So dauerte es bis zu seinem 50. Lebensjahr, ehe er die Gelegenheit erhielt, als Beamter seines Heimatstaates die von ihm aufgestellten und gelehrten Grundsätze für eine gerechte Regierung in die Praxis umzusetzen. Der Überlieferung nach war er dabei außerordentlich erfolgreich.

Sein bloßer Auftritt als Justizminister soll schon Verbrecher aus ihren Schlupfwinkeln getrieben und das Volk zur Rechtschaffenheit veranlasst haben. Aber der Fürst des Nachbarstaates, von Neid erfüllt über das Aufblühen des Staates Lu, schenkte dem Fürsten von Lu eine Truppe sanges- und tanzkundiger Mädchen und schöne Pferde, damit er sich Ausschweifungen hingebe und sich von den Grundsätzen des Konfuzianismus abwende. Der Fürst von Lu nahm dieses Geschenk an, woraufhin Konfuzius enttäuscht zurücktrat und sein Heimatland verließ. Nach 13-jähriger Wanderschaft kehrte er wieder in seine Heimat zurück, widmete sich in seinen letzten Lebensjahren der Sammlung und Herausgabe der überlieferten Schriften und verfasste eine Chronik seines Heimatstaates Lu.

Lehre

Das Werk von Konfuzius und seinen Schüler: Lunyu, Analekten von Konfuzius
Die Lehre des Konfuzius beschwört die Ordnung in der Welt, die zu seiner Zeit durcheinander gekommen war. Seiner Lehre liegt eine strenge Hierarchie der Gesellschaft zu Grunde, die wie folgt aufgebaut ist:

Der Untertan ehrt seinen Herrscher.

Der Jüngere achtet den Älteren.

Die Frau gehorcht ihrem Mann

Die Kinder achten und gehorchen ihren Eltern.

Konfuzius sprach hauptsächlich vom Gewöhnlichen und Normalen und nicht vom Ungewöhnlichen oder Außerordentlichen; er sprach von dem, was man durch Handeln und aus eigener Kraft erzielen kann und nicht von dem, was durch überlegene Macht erreicht wird; er sprach von gesellschaftlicher Ordnung und nicht von anarchistischen Zuständen und Intrigen: er sprach von menschlichen und nicht von überirdischen Dingen. Konfuzius lehrte, die in den Schriften der Alten enthaltenen Grundsätze zu verstehen, und gemäß derselben zu handeln. Er betonte die Tugend des Herzens und die Treue zu den ethischen Prinzipien.

Die Lehre von Konfuzius wurde nicht von Anfang an zur philosophischen Hauptströmung, sondern fand erst im 2. Jahrhundert n. Chr. Anerkennung durch den damaligen Herrscher, der die Lehre von Konfuzius als gute Grundlage betrachtete, die Stabilität der feudalen Gesellschaft zu bewahren. Erst später wurde der Konfuzianismus zur wichtigsten philosophischen Strömung in der chinesischen Gesellschaft und übte großen Einfluss auf die chinesische Nation aus.

Die Ideen von Konfuzius wurden in einem dünnen Buch mit dem Titel "Lunyu" ("Gespräche"), in Form von Dialogen zwischen Konfuzius und seinen Schülern, niedergeschrieben. Das Buch bezieht sich auch auf verschiedenste Bereiche von Bildung und Musik bis zu Reisen und Freundschaft. Viele Texte und Zitate aus dem "Lunyu" sind bis heute sehr bekannt und häufig verwendet.

Schüler

Konfuzius erteilt Unterricht.
Schon in jungen Jahren richtete Konfuzius sein Haus als Schule ein und lehrte Geschichte, Dichtkunst und Etikette.

Im Laufe der Jahrzehnte gingen rund 3 000 junge Männer durch seine Schule und verbreiteten den Ruhm Konfuzius. Einige seiner Schüler wurden später ebenfalls große Gelehrte und haben die Lehre Konfuzius weitergeführt, -entwickelt und -verbreitet.

Die Lehren des Konfuzius wurden von Zeng Zi an Zi Si, den Enkel des Meisters, weitergegeben und nach dessen Tod durch seine Schüler an Mengzi.

Die Tradition nennt 77 herausragende Schüler des Konfuzius. Von diesen zeichneten sich Yan Yuan, Min Ziqian, Ran Boniu und Zhong Gong im Bereich der Tugendlehre aus. Ran You und Ji Lu waren bewandert in Regierungsangelegenheiten. Zai Wo und Zi Gong waren gute Redner, während Zi You und Zi Xia für ihre Kenntnis der Literatur bekannt waren.

Wirkung

In den 70 Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat ein amerikanischer Gelehrter eine Reihung der 100 einflussreichsten historischen Persönlichkeiten der menschlichen Geschichte aufgestellt und reihte dabei Konfuzius an fünfter Stelle. Jeder Chinese ist mehr oder weniger durch Konfuzius beeinflusst. In den vergangenen zwei Jahrtausenden wurde die Philosophie von Konfuzius in der ganzen Welt, insbesondere in den Ländern Asiens verbreitet und hat dort ihren Einfluss ausgeübt. Seine Bedeutung im Rahmen der Geschichte und der Gesellschaft Chinas drückt sich nicht nur im politischen und kulturellen Bereich aus, sondern ist auch in den Handlungen und der Denkweisen jedes Chinesen bemerkbar.

 

Quelle: german.china.org.cn/ CRI

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