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20. 11. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Xie Dan: Ich bin eine Beijinger Ärztin in Tibet

Als Xie Dan, Ärztin in der Beijinger Frauenklinik, im Sommer 2008 beschloss, Unterstützungsarbeit in Tibet zu leisten, hatte sie nicht gedacht, dass dieser Weg so schwer zu gehen ist.

"Mein dreijähriger Sohn bekam Fieber, genau an dem Tag, als ich nach Tibet abreiste. Danach hat er drei Tage und drei Nächte lang weinend nach seiner Mama gesucht. Später hat mir meine Familie mitgeteilt, dass er an einer Lungenentzündung erkrankte", sagte Xie.

Xie Dan ist zurzeit in einer Frauenklinik in Lhasa als Ärztin tätig. Während ihrer Arbeit betreut sie ihre Kollegen bei verschiedenen Aufgaben, wie zum Beispiel den strengeren Kontrollen über pränatale Untersuchungen, dem Aussieben von angeborenen und erblichen Erkrankungen sowie das Reduzieren von Entbindungen per Kaiserschnitt.

"Die meisten schwangeren Frauen in Lhasa sind nun bereit, in einer Frauenklinik ihr Kind zu gebären. Täglich kommen etwa 100 Schwangere in unsere Klinik, um eine pränatale Untersuchung zu bekommen", teilte Xie mit. Die Bauern- und Hirtenfrauen in Tibet genießen eine kostenlose Behandlung beim Kindgebären im Krankenhaus. Die neuen Mütter sowie ihre Familienbetreuer erhalten sogar jeweils eine Belohnung von 30 sowie 20 Yuan.

Bisher ist Xie seit sieben Monaten in Tibet. Ihr tiefster Eindruck von Tibet sind die "schöne Landschaft und die schlichten und einfachen Bewohner". "Viele Patienten aus dem Hirtengebiet können kein Chinesisch sprechen. Aber wenn sie hören, dass ich aus Beijing komme, begrüssen sie mich mit einem herzlichen Hallo", sagte Xie.

Kurz nach ihrer Ankunft in Tibet ist Xie Dan einer tibetischen Frau aus dem Hirtengebiet begegnet. "Sie war ein bisschen nervös. Sie findet sich schon zu alt und möchte eigentlich eine Entbindung per Kaiserschnitt. Nachdem ich sie untersucht habe, ermutigte ich sie, selbst das Kind auf die Welt zu bringen. Am nächsten Tag brachte sie reibungslos einen gesunden Jungen auf die Welt. Ihr Mann war mir sehr dankbar. Er hat kräftig meine Hände in seinen gehalten."

Die schöne Landschaft in Tibet und die Begeisterung sowie Freundlichkeit der tibetischen Bewohner haben das Heimweh sehr erleichtert. Diese Beijinger haben sich in Tibet verliebt.

Seit dem dritten Forum der Zentralregierung über das Arbeiten in Tibet im Jahr 1994 haben die fachbezogenen Einheiten bisher insgesamt fünf Gruppen von mehr als 3700 ausgewählten Fachkräften nach Tibet geschickt. Selbst im Jahr 2008 wurden mehr als 850 Fachleute aus Beijing, Shanghai und Shandong nach Tibet entsandt. Sie werden drei Jahre lang in den 74 Kreisstädten und sieben größeren Städten in Tibet arbeiten. Alle diese Fachkräften haben sich freiwillig für die Teilnahme an einer Arbeit in Tibet angemeldet. Die meisten sind im Alter von 30 bis 45 Jahren. Ihre Ehegatten haben allein die schwere Aufgabe der Pflege für ihrer Eltern und Kinder übernommen.

"Ich möchte meiner Familie herzlich danken. Sie haben sich sehr bemüht", sagte Xie Dan. Heute kann der 3,5-jährige Sohn Xies auf der Landeskarte alle chinesischen Provinzen erkennen. Er zeigt anderen oft mit dem Finger auf der Karte das Autonome Gebiet Tibet und sagt: "Mama ist dort."

Quelle: Xinhua

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