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18. 05. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Zurück zur Normalität

Provinz Xinjiang ist wieder online

Zehn Monate nach den Unruhen in der chinesischen autonomen Uiguren-Region Xinjiang ist der Zugang zum Internet wieder vollständig hergestellt. Anfang Juli 2009 musste das Hauptwerkzeug, mit dem gewalttätige Aktionen und Proteste koordiniert wurden, unterbunden werden.

Millionen von Internetnutzern in Xinjiang können aufatmen, denn die Internetdienste sind nach Angaben der Regierung der nordwestchinesischen autonomen Region "vollständig wiederhergestellt". Zugleich hat die Regierung jedoch angekündigt, gegen jeden vorzugehen, der "schädliche Informationen" im Internet verbreitet.

Die Unruhe der muslimischen Uiguren war Anfang Juli 2009 eskaliert und wurde von Sicherheitskräften niedergeschlagen. Es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Muslimen und Han-Chinesen, bei denen nach Behördenangaben fast 200 Menschen, überwiegend Han-Chinesen, getötet wurden.

Internetgerüchte über eine angebliche, versuchte Vergewaltigung einer Han-Chinesin durch einen uigurischen Fabrikarbeiter in Guangdong hatte das Feuer der Gewalt entzündet. Am 26. Juni 2009 kam es zu einer Schlägerei in der Xuri Spielzeugfabrik in Shaoguan (Provinz Guangdong), bei der zwei Uiguren zu Tode geprügelt, drei weitere Uiguren schwer und sechs leicht verletzt wurden. Das lokale Gericht, dass alle Gewalttäter auf beiden Seiten zu schweren Strafen verurteilte, kam zum Schluss, dass die Kämpfe begonnen hatten, nachdem ein Uigurenarbeiter angeblich eine Han-stämmige Frau namens Huang in der Fabrik verfolgt und von anderen Arbeitern dabei erwischt worden sein soll. Die Anstifter der Schlägerei benutzten Eisenstangen, um die Uiguren zu schlagen, und hinderten die medizinischen Hilfskräfte daran, die Verletzten zu behandeln.

Die größtenteils in Xinjiang lebenden Uiguren wiederum hatten auch über das Internet von einer angeblichen Vergewaltigung zweier uigurischer Arbeiterinnen in einer Spielzeugfabrik in Hongkong erfahren. Infolge dessen kam es zu Morden an Han-Chinesen in Xinjiang. All das führte in Ürümqi, der Hauptstadt Xinjiangs, über mehrere Tage zur Eskalation von Gewalt, die sich in gewalttätigen Straßenschlachten zwischen Han-Chinesen, ethnischen Uiguren und den Sicherheitskräften entlud. Dabei sollen mehr als 1400 Menschen zu Schaden gekommen sein.

Nach Auffassung der Behörden waren die Unruhen durch Nachrichten über das Internet angeheizt worden. Internet und Mobilkommunikation wären zum Hauptwerkzeug geworden, mit dem die gewalttätigen Aktionen und Proteste koordiniert wurden. Beijing entschied deshalb, die Telekommunikation in Xinjiang so weit wie möglich zu unterbinden. Die chinesischen Behörden schalteten alle E-Mail- und Internetdienste ab, Telefongespräche blieben auf die Region begrenzt. Seit Dezember wurde der Zugang zu den Websites staatlicher Medien wie Xinhua wieder freigegeben, das Versenden von SMS ist in Xinjiang in eingeschränktem Umfang seit April wieder möglich.

Quelle: Xinhua

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