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26. 04. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Aus gelb wird grün – Xi'ans ökologische Verwandlung

Schlagwörter: Umwelt, Xi'an, Naturschutz, Gartenexpo

Urbanisierung ja, aber nur im Einklang mit der Umwelt. So lautet die Botschaft, die Wang Jun, Direktor des Pressebüros von Xi'an, heute für seine Stadt aussenden möchte. Man hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt: Verschmutzte Flüsse, Müllhalden und klaffende Wunden durch Sandgruben prägten in den 1990er Jahren die Landschaft rund um Xi'an. Früher hat man in China nicht so viel Wert auf Umwelt-und Naturschutz gelegt, die schwerwiegenden Folgen nicht bedacht. Im Fokus stand Entwicklung, ohne Rücksicht auf ökologische Verluste. Seit einigen Jahren sorgen ehrgeizige Konzepte für einen enormen Wandel.

Eines dieser Projekte ist Duling Yuan - Xi'ans grüner Hügel. Das mit vier Quadratkilometern größte zusammenhängende Waldgebiet der Stadt ist eine im Südwesten gelegene Umweltschutzzone mit Kirschbaumplantagen, Weinreben und Pinienfeldern. Vor 2.000 Jahren wurde dort die Grabstätte des Han-Kaiser Xuandi errichtet. Der Grabhügel ist heute noch zu sehen. Auf dem höchsten Punkt des Areals befindet sich die Bonsai-Gärtnerei Tang Yuan. Die sich noch im Entstehen befindende Parkanlage der Firma ist Ergebnis einer Kooperation mit der Stadtverwaltung: Tang Yuan bekam Land gegen die Garantie, für den Schutz der Landschaftszone aufzukommen.

Kooperation für den Erhalt des Umweltschutzgebiets – die Bonsai-Farm mit angrenzendem Park der Firma Tang Yuan

Ende der 1990er Jahre standen in Duling Yuan noch keine Bäume: In direkter Nachbarschaft des Kaisergrabs entsorgte die Stadt ihren Müll, und zwar im großen Stil. Damals war Wang Jun Bezirksvorsteher. Sein Ziel hieß radikale Umgestaltung: Der Umwelt zu Liebe und auf lange Sicht hin sicherlich auch, um Xi'an als Investitionsstandort attraktiver zu machen, national wie international. Dabei hat er sich von Moskau und Paris inspirieren lassen. Auch Xi'an sollte zu einer grünen Stadt werden.

Dieser starke Wille und vor allem auch die sichtbaren Ergebnisse haben AIPH, den Internationalen Verband des Erwerbsgartenbaus, davon überzeugt, Xi'an als Sieger im Wettkampf um den Austragungsort der Internationalen Gartenexpo 2011 hervorgehen zu lassen.

Die Gartenexpo nimmt langsam Form an – Der Direktor des Pressebüros von Xi'an Wang Jun erläutert die verschiedenen Bereiche, die das Londoner Büro Plasma Studio gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten Groundlab und dem Ingenieurbüro Arup geplant hat.

Kaum sind die letzten Touristen von der Weltausstellung in Shanghai abgereist, lockt schon wieder eine neue Schau der Superlative: diesmal in Xi'an. Mit der Internationalen Gartenexpo holt die alte Kaiserstadt Gartenkonzepte aus der ganzen Welt nach Zentralchina. Vom 28. April bis 22.Oktober 2011 wird sich im zehn Kilometer vom Stadtzentrum entfernten Öko-Bezirk Chan-ba alles um Gärten, Landschaftsarchitektur, Landschaftsbau, Pflanzenzucht, Gartengeräte- und -möbel

drehen. Es ist die bisher größte Ausstellung nicht nur in Xi'an und der Provinz Shaanxi, sondern im ganzen Nordwesten. Zwölf Millionen Besucher aus dem In- und Ausland soll das Fünf-Milliarden Yuan RMB Projekt in die Stadt holen.

Die Harmonie-Pagode, wie sie später einmal aussehen soll

Noch nicht ganz fertig - Die Harmonie-Pagode auf der Baustelle. Für die Erschließung wurde übrigens der Baggersee einer ehemaligen Sandgrube trocken gelegt. Nach Fertigstellung soll das Gelände rund um die Pagode wieder geflutet werden – für den Wasserpark.

Nach der Expo soll ein Großteil der Anlage zu einem Vergnügungspark werden. Gleich in der Nähe wird darüber hinaus ein Bankenviertel entstehen, wo sich am besten viele bekannte Namen niederlassen sollen. Entwicklung West – nachhaltiger Wandel ist Xi'ans Weg aus dem Schatten glitzernder Metropolen wie Beijing und Shanghai.

Im nächsten Beitrag geht es 2.200 Jahre zurück in die Vergangenheit, wo ein ganz anderes, aber nicht minder massives Bauvorhaben gestartet wurde.

Text und Fotos: Marie Bollrich

 

Quelle: CRI

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