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31. 07. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesischer Valentinstag steht vor Kommerzialisierung

Schlagwörter: Nachtschwärmer,Geschenke,Blumen,Candle-Light Dinner,Tradition,Kommerzialisierung

Das alljährliche Qixi Fest, das laut Mondkalender in diesem Jahr auf Samstag den 2. August fiel, wird wohl in diesem Jahr zu einer weiteren extravaganten Gelegenheit für Nachtschwärmer werden, die gerne Geld für Geschenke und große Festmähler ausgeben.

Wirtschaftsbosse und Ladenbesitzer sind seit Tagen bereit, haben einen großen Vorrat an Blumen angeschafft und bieten verlockende Sonderangebote für Schokolade, Schuhe, Schmuck und Stofftiere an.

In der Ostchinesischen Stadt Wuxi, sagte ein Florist namens Liang, er habe seit Tagen alle Hände voll zu tun. Der Ladenbesitzer stand mit einem großen Lächeln vor seinem Blumenstand und sagte, die besten Tage kämen erst noch. "Wie immer an Qixi wird es gegen 15 Uhr am schlimmsten sein, wenn sich die Kunden fast um die Blumen prügeln," sagte er.

Der letzte Schrei auf der Geschenkliste zu Qixi sind online verkaufte Glühwürmchen. Der Ladenbesitzer erklärt, dass die in Flaschen abgefüllten Leucht-Geschöpfe an diesem speziellen Tag ein romantisches Ambiente schaffen würden.

Aber genauso schnell wie das Geschenkangebot an Qixi wächst, so schnell mehren sich auch die Beschwerden der Jugendlichen. Sie beklagen den gewissenlosen Ausverkauf dieses romantischen Tages.

Fu Lei, der gerade seinen Abschluss im IT Bereich in Jinan, Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Shandong, erworben hat, sagte, der Plan, seine Freundin an Qixi zum Abendessen auszuführen, sei nicht bezahlbar gewesen.

"Eine Kerze auf unserem Esstisch alleine würde mehr kosten, als meine gesamte Stromrechnung für einen Monat," ächzte er.

Aber er sagte, er werde einer eigene Qixi Tradition mit "Kino und Candle-Light Dinner", die er seit einem Jahrzehnt pflege, folgen.

Für andere ist Qixi gar nicht romantisch. Huang Pingli, die aus der gleichen Stadt kommt, hat beschlossen, das "über-kommerzialisierte" Fest ganz zu ignorieren, das vom chinesischen Staatsrat 2006 zum unantastbaren Kulturerbe erhoben wurde.

Huang, die als "übriggeblieben" gilt, kam in den 1980ern zur Welt und ist immer noch Single. "Ich glaube nicht, dass ein Fest, das sich hauptsächlich durch Konsum auszeichnet, auf irgendeine Weise romanisch sein kann," sagt sie.

Ihre Beobachtung wird von vielen chinesischen Volkskundlern geteilt, die seit Anfang des Monats immer wieder in den Medien zu diesem Thema befragt werden.

Sie beklagen, dass es bei Qixi "nur noch ums Geld" gehe, wodurch der eigentliche Wert des Festes und seine Bestimmung verloren gehen.

Der Volkskundler Wang Hengzhan, der an der Shandong Normal University arbeitet, erklärte, dass es bei Qixi immer mehr darum gehe, sich gegenseitig mit teuren Geschenken zu beeindrucken.

"Es sollte viel mehr um die chinesische Tradition gehen, bei der der Glaube an die Liebe und das beharrliche Warten auf die wahre Liebe im Mittelpunkt stehen," sagte der Professor.

Aber viele, die gegen die Kommerzialisierung des Qixi Festes sind, gestehen aber auch ein Paradoxon ein und glauben, das Fest würde vergessen gehen, gäbe es keine kommerziellen Kampagnen.

"Ohne die ganze Werbung, die im Moment überall in der Stadt aufgeklebt wird, hätte ich gar nicht daran gedacht, dass Qixi vor der Tür steht," glaubt Wang, ein Bewohner der ostchinesischen Stadt Wuhu.

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Quelle: german.china.org.cn

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