Li Zhaoxing war von 2003 bis 2007 der chinesische Außenminister. Er studierte an der Peking-Universität Englisch und wurde später Diplomat in Kenia und Lesotho. Danach arbeitete er in verschiedenen Positionen im chinesischen Außenministerium, zum Beispiel als Pressesprecher, Leiter der Presseabteilung im Außenministerium, ständiger Vertreter der Volksrepublik China und Botschafter in den Vereinten Nationen, chinesischer Botschafter in den USA und Vize-Außenminister. Li Zhaoxing übernahm im März 2003 das Amt des chinesischen Außenministers und trat im April 2007 zurück.

Sohn einer Bauerfamilie. Eines Tages im Herbst im Jahr 1940 wurde Li Zhaoxing in einer Bauerfamilie in der Provinz Shandong geboren. Seine Eltern waren sehr arm, aber Li war in der Schule sehr fleißig. 1959 nahm ihn die Peking Universität auf. Somit wurde er der erste Student aus seiner Heimatstadt, der nach 1949 in der berühmtesten Universität Chinas studieren konnte.

Diplomatie für die Bevölkerung. Bei dem chinesischen Außenministerium war der Bauernsohn berühmt für seine Bescheidenheit und seine Bodenhaftung zu den einfachen Leuten. Nachdem Li im März 2003 Außenminister geworden war, öffnete das chinesische Außenministerium am 6. September zum ersten Mal die Tür für die einfachen Besucher, die aus verschiedenen chinesischen Provinzen kamen und sich durch Internet anmeldeten. Im Dezember 2003 hat Li Zhaoxing noch an einer Online-Diskussion teilgenommen und Fragen zahlreicher Internetnutzer beantwortet.

Er befürwortet "Diplomatie für die Bevölkerung". Die chinesische Außenpolitik wandelt sich von der einfachen "Diplomatie der Regierung" zur "Diplomatie für die Bevölkerung". Die Veränderung spiegelt sich hauptsächlich darin wider, dass das Außenministerium mehr Wert auf den Schutz der Chinesen legen, die im Ausland leben.

Interesse an der Literatur. An der Peking-Universtität konnte Li nicht in der gewünschten Chinesischabteilung studieren, sondern wurde von der Abteilung der Westlichen Sprache aufgenommen. Aber das ebnet ihm auch seinen Weg zum berühmten Diplomaten.

In seiner Amtszeit hat Li seinen Literaturtraum nicht aufgegeben. 1984 hat er in Afrika für die chinesischen Kinder eine Prosasammlung "Buntes Land – Reisebericht in Kenia" geschrieben. Später hat er noch zwei Gedichtbände veröffentlicht. Außerdem hat Li für das Buch "Geschichtensammlung der Dramen von William Shakespeare" Macbeth umgeschrieben.

Familie. Li Zhaoxing ist verheiratet und hat einen Sohn. Sein Ehefrau Qin Xiaomei ist seine Studienkollegin und arbeitet beim Außenministerium. Sein Schwiegervater ist auch ein berühmter Außenpolitiker und vertrat China als Botschafter in Schweden, Neuseeland, Norwegen und Sambia.