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06. 03. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
von Zhang Yue, Beijing
Till Faehnders arbeitet für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und ist einer von 800 ausländischen Journalisten, die derzeit über die Tagungen des chinesischen Parlaments berichten. Er lebt bereits seit drei Jahren in China. Im Interview gegenüber german.china.org.cn sagt er, dass er sich auf die Wirtschaftskrise, die Tibet-Frage sowie die "Propagandaorgane" Chinas konzentriere.
Till Faehnders von der FAZ |
German.china.org.cn: Was ist Ihr Anliegen bei der Tagung?
Faehnders: Der Schwerpunkt liegt natürlich bei der Wirtschaft. Was möchte China machen, um die Krise abzufedern? Geht die Entwicklung zu mehr Demokratie? Wenn es möglich ist, möchte ich einige Delegierte zu diesen Fragen interviewen. Ich habe den Antrag gestellt, den Parteisekretär Tibets zu interviewen, weil mich sehr interessiert, was in Tibet passiert. Ich habe gehört, dass es wieder Proteste von Mönchen gibt.
Was wollen Sie von China wissen zur Wirtschaftskrise?
Ich möchte wissen, welche Maßnahmen über die Konjunkturprogramme hinaus China verwirklichen will. Welche Ideen hat China eventuell zum G20-Gipfel im April in London? Welche Politik will China in der globalen Kooperation?
Vor kurzem reiste eine chinesische Einkaufsgruppe nach Deutschland. Was meinen Sie dazu?
Das ist nicht nur in Deutschland sondern in ganz Europa zumeist positiv aufgenommen worden. China hat damit bezeugt, dass das Land weiter am Handel mit Deutschland interessiert ist, und nicht wegen der Krise zum Protektionismus neigt. Ich habe allerdings auch kritische Stimmen gehört, die meinen, dass diese Verträge ohnehin keine große Bedeutung hätten. Ich finde, es ist vor allem eine symbolische Reise: Es ist ein Signal, das sagt, dass nun alle Länder, die mit der Finanzkrise konfrontiert sind, enger zusammenarbeiten sollen.
Sind Sie zum ersten Mal bei der Tagung?
Nein, ich war schon früher.
Haben Sie Schwierigkeiten bei Interviews an den Tagungen erlebt?
Ich muss noch sehen, wenn der Anlass weiter abläuft. Zum Beispiel möchte ich den Parteisekretär von Tibet und die Delegation am Ende der Tagung interviewen. Ich denke mal, das soll kein großes Problem sein. Ich will natürlich auch, überall in Tibet frei berichten können.
Durch welche Kanäle bekommen Sie Informationen über China?
Es gibt viele unterschiedliche Kanäle: Erstens schaue ich natürlich, was die chinesischen Medien berichten, dazu kommen die Pressekonferenzen der Regierung und des Außenministeriums. Weiter gibt es Informationen, die wir von NGOs bekommen und natürlich spielen auch die persönlichen Eindrücke eine wichtige Rolle.
Wie beurteilen Sie die fremdsprachigen chinesischen Medien? Verbessern sie das Image Chinas?
Nicht unbedingt. Die staatlichen Medien, die in einer Fremdsprache berichten, haben sich zwar sehr viel Mühe gegeben, ein positives Image von China zu zeichnen. Sie sind aber in großem Mass einfach "Propagandaorgane".
"Propagandaorgane"? Was sollen diese Medien denn tun, um ausländische Leser zu überzeugen?
Es müsste gewährleistet sein, dass es in China eine unabhängige Presse gibt. Dann glauben auch die Leser den chinesischen, fremdsprachigen Zeitungen.
Viele ausländische Leser klagen, dass es in China Nachrichtenzensur gibt. Haben Sie das in China erlebt?
Ja. Es gibt eine starke Zensur.
Hat sich das in der Zeit, in der Sie in China arbeiten verbessert?
Es gibt inzwischen bei gewissen Themen eine freie Berichtserstattung wie etwa beim Erdbeben in Sichuan. Hier wurde rechtzeitig und frei berichtet, auch in den chinesischen Medien.
Quelle: german.china.org.cn
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