Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home Schriftgröße: klein mittel groß
31. 01. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Neues Rentensystem verspricht Senioren auf dem Land bessere Lebensqualität

Schlagwörter: China, Rentenreform ,Altersrente

Ein neues Rentensystem für Chinas Senioren, die in den ländlichen Regionen leben, soll den Alten helfen, eine höhere wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erreichen. Die Rentenreform wurde bisher in zehn Prozent der ländlichen Regionen umgesetzt.

Der 69-jährige Long Chengde aus dem Landkreis Quzhou im Norden der Provinz Hebei kann ein Lächeln nicht unterdrücken, wenn er sein graues Sparbuch in den Händen hält. Seit 2010 erhalten Long und seine Frau auf Grund einer Rentenreform im ländlichen Raum monatlich 1320 Yuan (rund 200 US-Dollar) beziehungsweise 55 Yuan ausbezahlt. Long hatte immer gedacht, dass nur pensionierte Stadtbewohner in den Genuss einer Altersrente kommen könnten. "Das gibt mir das Gefühl, als hätte ich plötzlich acht weiter Söhne", sagt Long, dessen vier Söhne ihm jedes Jahr 600 Yuan abgeben. Bei der 78-jährigen Wang Jinshan aus dem Nachbardorf klingt es ähnlich: "Dank der Rente muss ich meinen Sohn nicht mehr um Geld bitten", sagt sie.

Gemäß Angaben des Ministeriums für zivile Angelegenheiten lebten Ende des Jahres 2009 in China 167 Millionen Senioren. Dies entspricht in etwa einem Achtel der Bevölkerung. Bis 2020 soll China 248 Millionen Grauhaarige aufweisen. Im Jahre 2050 kommt voraussichtlich auf jeweils drei Chinesen eine Person im Rentenalter. Im Jahre 2007 machten ländliche Bewohner rund 57 Prozent der chinesischen Bevölkerung aus. Die gegenwärtige Bevölkerungsstruktur ist eine schwere Belastung für die junge Generation, welche die Alten unterstützen muss. Zu Beginn der 1990er-Jahre mussten zehn junge Chinesen für jeweils eine ältere Person aufkommen. Heute muss ein Paar meistens vier Senioren und ein Kind unterstützen.

In der Vergangenheit haben einige Lokalregierungen versucht, Kapitalversicherungssysteme einzurichten, bei denen sich die ländliche Bevölkerung über einen Fonds selbst unterstützen kann. 2009 begann China offiziell, eine Altersrente für Senioren in einem Zehntel der Landkreise als ein Experiment einzuführen. China hat auf Kreisebene 2862 administrative Regionen.

Im November 2009 wurde die südchinesischen Provinz Hainan eine der ersten, welche ein solches Rentenprogramm umsetzte. Bei diesem System erhalten etwa 98 Prozent der Bewohner des ländlichen Raums im Alter von 60 Jahren oder mehr (rund 530.000 Menschen) 165 Yuan pro Quartal, wie Chen Cheng, Vize-Gouverneur der Provinz, sagte.

Die Renten werden mit Mitteln aus drei Quellen bezahlt. Ländliche Bewohner im Alter von 16 bis 59 Jahren zahlen vier bis acht Prozent ihres Basislohns ein. Die Rentenbeiträge dürfen auch höher sein, damit die Versicherten in der Zukunft eine größere Rente erhalten können. Doch darf die Zahlung nicht mehr als 15 Prozent des Basislohns betragen. Die kumulative Zahlungsfrist für ländliche Personen unter 45 beträgt 15 Jahre. Im Jahre 2008 lag das Nettoeinkommen der chinesischen Landbevölkerung bei 4.761 Yuan pro Person. Die Zentralregierung hat Mittel für eine Rente von 55 Yuan pro Monat zur Verfügung gestellt. Zudem will die Zentralregierung 80 Prozent der Grundrente in den armen Gebieten im Westen und 60 Prozent in Zentralchina übernehmen. In den reicheren Regionen im Osten ist eine Beteiligung von nur 20 Prozent vorgesehen. Die Lokalregierungen müssen jeweils für den Rest aufkommen.

Rund 79 Prozent der Bewohner des ländlichen Raums von Hainan im Alter von 16 bis 59 Jahren (insgesamt rund 1,78 Millionen Menschen) haben bis zum 27. Dezember 2010 am Programm teilgenommen. "Es ist ein wichtiger Schritt für unsere Provinz, diesen Mechanismus einzuführen. Er beschleunigt den Aufbau eines Systems zur sozialen Sicherheit, das sowohl städtische wie auch ländliche Senioren umfasst", sagte Wei Liucheng, Sekretär des Ausschuss der Provinz Hainan der Kommunistischen Partei Chinas.

Nachdem die chinesische Regierung im Jahr 2010 die Wirksamkeit und Popularität des Programms erkannt hat, erweitert sie nun das Experiment auf 23 Prozent der Landkreise, sagte Yin Weimin, Minister für zivile Angelegenheiten. Yin sagte, dass mit dem neuen Programm über 35 Millionen ältere Menschen in ländlichen Gebieten in den Genuss einer Rente kommen. Bis Ende des Jahres 2011 sollen 100 Millionen Bewohner des ländlichen Raums in das Programm aufgenommen werden.

Quelle: China Daily

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr