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28. 02. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Zahl der Todesopfer in chinesischen Minen sinkt auf hohem Niveau

Schlagwörter: Todesopfer, Minenunglück, China

Die Zahl der jährlichen Todesopfer bei Minenunglücken in China ist zum fünften Mal in Folge gefallen, wie ein Beamter bekanntgab, der für Sicherheit am Arbeitsplatz zuständig ist. Dennoch kommen beim weltgrößten Kohleproduzenten noch immer viele Bergbauarbeiter ums Leben.

Huang Yi, Sprecher und Chefingenieur des Bereichs Sicherheit am Arbeitsplatz bei der staatlichen Verwaltung, sagte am Freitag bei einer Pressekonferenz des Informationsbüros des Staatsrats, dass im vergangenen Jahr 2433 Menschen in Kohlenminen ums Leben kamen. Dies sind 198 weniger als ein Jahr zuvor. Das heißt zwar einerseits, dass im Schnitt jeden Tag sechs Kumpels ihre Arbeitsstelle in den Gruben mit dem Leben bezahlen. Doch die Zahl bedeutet laut Huang andrerseits auch, dass es 7,5 Prozent weniger Opfer gegeben hat, was sich auf verbesserte Bedingungen unter dem Boden hinsichtlich der Sicherheitsvorkehrungen und dem Management zurückführen ließe. Auch die Gesamtzahl der Unfälle in Kohlenminen ist 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 13,2 Prozent gesunken.

Laut früheren Xinhua-Berichten, in denen Minen- und Sicherheitsbeamte zitiert wurden, kamen 4746 Menschen im Jahre 2006, 3786 im Jahre 2007 und 2631 im Jahre 2008 bei Minenunfällen ums Leben. Huang sagte, dass sein Amt in den letzten Jahren 21.200 illegale Kohlenminen geschlossen hat. Zudem hat es in den vergangenen fünf Jahren die Zahl der kleinen Minen von 18.146 auf 9042 verringert. Huang betonte zudem, dass die Verwaltung für die Notfallräume genaue Standards ausarbeiten will. Solche Zufluchtsorte müssen in den nächsten drei Jahren in allen Minen errichtet werden.

"Die Todesrate pro Kohleeinheit ist in den vergangenen fünf Jahren um 73 Prozent gesunken und wird in den nächsten fünf Jahren um weitere 28 Prozent sinken", versprach Huang. Die Verwaltung habe sich ein verbindliches Ziel gesetzt, da die Sicherheit in Kohlenminen weiterhin höchste Priorität genieße. China könne diese Sicherheitsziele erreichen und damit "bis 2020 die Grundlage für eine Wende bei der Sicherheit am Arbeitsplatz schaffen. Dann wird das Sicherheitslevel dem von moderat entwickelten Ländern entsprechen." Allerdings gebe es weiterhin Herausforderungen. Die Sicherheitskultur habe noch nicht Fuß gefasst und viele Arbeitgeber nehmen die Regeln nicht ernst genug oder ignorieren sie gänzlich, so Huang weiter.

Die Kohleproduktion in China ist von 2,1 Milliarden Tonnen im Jahr 2005 auf 3,2 Milliarden Tonnen im Jahre 2010 gestiegen. Damit finden nun 45 Prozent der weltweiten Kohleförderung in China statt, wie Zhang Ping, der Direktor der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, im Januar sagte. Fang Junshi, Chef der für Kohle zuständigen Abteilung unter der Nationalen Energieverwaltung, erklärte im September 2009, dass in China die Zahl der Toten pro Fördereinheit 30 bis 50 Mal höher als in entwickelten Ländern gewesen sei. Manche Kritiker glauben allerdings, dass selbst diese hohen Zahlen nur die Spitze des Eisbergs sind. Sie verweisen darauf, dass lasche Regeln, Korruption und die Haftung der Beamten dazu führt, dass oft weniger Opfer angeben werden, als ein Unglück tatsächlich gefordert hat.

Nach einer Explosion in einer Mine im Landkreis Mianchi in der Provinz Henan im Dezember 2010 kamen beispielsweise bei den polizeilichen Ermittlungen vier Leichen zum Vorschein, die absichtlich in der Mine versteckt worden waren. Sieben Personen werden in der Folge verdächtigt, dass sie neun Todesfälle nicht gemeldet haben. Die Verwaltung versprach, dass sie im laufenden Jahr die Untersuchungsabläufe strenger gestalten werden. Auch sollen diejenigen streng bestraft werden, welche Unfälle verheimlichen, lügen oder Berichte verzögern.

Im vergangenen Jahr starben landesweit 79.522 Menschen in 363.383 Unfällen. Dies entspricht im Vergleich zu den Zahlen des Jahres 2009 einem Rückgang um 4,4 Prozent beziehungsweise um 4,2 Prozent, wie die Verwaltung meldete.

Quelle: China Daily

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