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08. 03. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

NVK diskutiert neues Entwicklungsmodell

Schlagwörter: NVK, China, Umstrukturierung

Der zweistelligen Wirtschaftswachstum Chinas hat in den letzten zehn Jahren weltweit für Aufsehen gesorgt. Doch steht das Land nun vor einer Wende. Die Schattenseiten der schnellen Entwicklung treten immer mehr zur Tage. Hoher Energieverbrauch, niedrige Effizienz, Produktionsüberkapazität, Kapitalblasen und Inflation und nicht zuletzt schwere Umweltbelastung lassen die Menschen aufhorchen. Doch ist sich die chinesische Regierung der Probleme bewusst. Man hat sich für die kommenden fünf Jahre auf eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von sieben Prozent festgelegt. Dies geht aus dem Tätigkeitsbericht der Regierung von Ministerpräsident Wen Jiabao hervor. Es bedeutet einen Umschwung von einer auf hohen Wirtschaftswachstum zielender Strategie hin zu einem Modell, das mehr auf die Belange der einfache Bevölkerung eingeht. Es ist auch das Thema, dass beim diesjährigen Nationalen Volkskongresses (NVK) am meisten diskutiert wird. Wir fassen für sie mehrere Beiträge zusammen.

Mao Xiaoping ist Bürgermeister der ostchinesischen Stadt Wuxi. Seine Stadt setzt besonders auf High-Tech-Branchen wie Solar- und Bioenergie, Mikroelektronik und Biomedizin. Dienstleister und Software-Unternehmen sowie kreative Wirtschaft werden vorrangig entwickelt. Auf der anderen Seite wurden in den letzten fünf Jahren mehr als 2 000 verarbeitende Industriebetriebe stillgelegt. Mao Xiaoping begründete diese Maßnahme mit der sensiblen Lage von Wuxi. Die Stadt liegt umgeben von vielen Wasserläufen am See Taihu. Er zieht Lehren aus der Vergangenheit:

"Früher wurde die Umwelt durch die verstreute Verteilung von Industrien schwer belastet. Solange die Betriebe Gewinn machen konnten, gab man grünes Licht, egal ob es Chemiefabriken oder Färbereien waren. Heute wissen wir, dass das Modell Industriepark besser funktioniert und die Gründung von Chemiefabriken generell nicht genehmigt werden muss. Wenn ich auf die letzten dreißig Jahre zurückblicke, dann würde ich die Zulassung für Industriebetriebe deutlich erschweren."

Wu Cunrong ist Bürgermeister von Hefei, der einzigen Stadt Chinas, in der das Konzept "wirtschaftliche Umstrukturierung durch wissenschaftlich-technische Innovation" getestet wird. Er betont, dass die Entwicklung allen Bewohnern zugute kommen muss. Das gilt vor allem für die Wanderarbeiter, die knapp einen Drittel der Einwohner seiner Stadt ausmachen.

"Anfangen muss man bei der Rentenversicherung, der Krankenversicherung, Schulbildung und dem Bau von Sozialwohnungen. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, damit sie sich wie zu Hause, sicher und stabil fühlen. Man muss sich um ihre Sorgen und Belange kümmern. Bei uns können alle Kinder der Wanderarbeiter ohne Einschränkungen und kostenlos die Schule besuchen."

Zong Qinghou, der Konzernchef des Getränkekonzerns Wahaha ist einer der reichsten Männer Chinas. Er will vor allem die inländische Nachfrage stärken. Neben Export und Investition soll der Privatkonsum zu einer dritten Säule des Wirtschaftswachstums werden. Eine Umwandlung des wirtschaftlichen Entwicklungsmodells bedeute aber auch, dass der primäre, sekundäre und tertiäre Sektor miteinander koordiniert werden müssen, um das Wachstum anzukurbeln:

"Für Privatbetriebe ist es wichtig, dass man nach der ursprünglichen Akkumulation die Arbeiter und Angestellten an der Entwicklung des Unternehmers teilhaben lässt. Ihre Löhne und Gehälter müssen in großem Maße steigen. Nur so kann der Konsum stimuliert, der tertiäre Sektor gefördert und die Wirtschaft entwickelt werden."

Die Zeit, wo die Wirtschaftsentwicklung auf extensiven Verbrauch von Ressourcen und billige Arbeitskräfte angewiesen war, sei vorbei, stellt der Unternehmer nüchtern fest. Nun müsse man verbindliche Verpflichtungen für Umweltschutz, Energieeinsparung und Reduzierung von Schadstoffemission verabschieden.

Quelle: CRI

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