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09. 03. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Experten erwägen Ende der Ein-Kind-Politik

Schlagwörter: PKKCV, Bevölkerungspolitik, Ein-Kind

Behörden erwägen die Aufweichung der Familienplanungspolitik in den nächsten fünf Jahren. Paare sollen ein zweites Kind bekommen dürfen, sagten Mitglieder des Nationalen Komitees für Bevölkerung, Ressourcen und Umwelt unter der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV).

Wang Yuqing, stellvertretender Direktor des Komitees, sagte am Sonntag, dass die Experten sich auf Studien stützten, wonach die Erlaubnis, ein zweites Kind zu bekommen, nicht zu einem raschen Bevölkerungswachstum führen werde, berichtete die in Guangzhou ansässige Tageszeitung New Express Daily am Sonntag.

Die Politik, die in den späten 1970er Jahren eingeführt wurde, erlaubte den meisten Paaren nur ein Kind. Doch Paare, die beide Einzelkinder sind, oder deren erstes Kind eine angeborene Erkrankung hat und Eltern auf dem Land, deren erstes Kind ein Mädchen ist, dürfen ein zweites Kind haben.

Zhang Li, ein weiterer stellvertretender Direktor des Komitees, sagte der Zeitung, dass die Bevölkerungspolitik geändert werden solle, um das "Bevölkerungswachstum zu limitieren, ohne die Situation der alternden Bevölkerung zu verschlimmern."

Ein Experte für Demografie an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, der unter der Bedingung der Anonymität sprach, sagte der Zeitung Global Times am Montag, dass eine Familienplanungspolitik nicht mit einer Ein-Kind Politik gleichzusetzen sei. Eine Bevölkerungspolitik werde auf jeden Fall aufgrund der Ressourcenknappheit zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse benötigt.

Dem Experten zufolge verleite eine Lockerung der Politik Paare wegen der hohen Lebenshaltungskosten nicht dazu, weitere Kinder zu haben.

Zahlen aus dem nationalen Statistikamt ergaben, dass die derzeitige jährliche Geburtenrate in China etwa 1,2 Prozent beträgt, 0,8 Prozentpunkte weniger als in den 1980er Jahren. Das jährliche Bevölkerungswachstum sank im gleichen Zeitraum von 1,35 Millionen auf 630.000.

Allerdings stehe die Gesellschaft durch diese Politik vor einer großen Herausforderung. Die Zahlen des Nationalen Statistikamts ergaben, dass 8,5 Prozent der Bevölkerung im Jahr 2009 älter als 65 Jahre waren. Bis 2030 wird diese Zahl auf 17,5 Prozent klettern.

Wang Ming, Mitglied der PKKCV, schrieb in seinem Blog, dass Eltern in einer Ein-Kind-Familie dazu neigen, ihr einziges Kind überzubehüten.

Einzelkinder neigten zu Egozentrik, sagte Wang.

Ji Baocheng, Abgeordneter des Nationalen Volkskongresses und Präsident der Renmin Universität in China, sagte der New Express Daily, dass es für einen einzigen Sohn schwierig werde, sich um seine alternden Eltern zu kümmern.

"Die Verantwortung wird überwältigend sein", sagte Ji.

Quelle: Global Times

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