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12. 03. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Chinas steigende Inflation basiert zum Teil auf der raschen monetären Expansion in den Vereinigten Staaten. Die wirklichen Sorgen der US-Wirtschaft sind mangelnde Wettbewerbsfähigkeit und Handelsdefizit und unterlagen nicht dem Einfluss Chinas, sagten US-Ökonomen diese Woche.
"Der Grund, weshalb Amerikaner über ihre Verhältnisse leben können, ist, dass die Chinesen unter ihren Verhältnissen leben", sagte Peter Schiff, Geschäftsführer und globaler Chefstratege von Euro Pacific Capital, während eines Seminars des Rats für Auswärtige Beziehungen in New York.
Die chinesische Währung Renminbi stieg diese Woche auf ein 17-Jahres-Hoch. Dies könnte Analysten zufolge helfen, die Inflation der Verbrauchsgüterpreise des Landes durch Reduzierung der Importkosten zu lindern. Chinas Inflation der Verbrauchsgüterpreise erreichte im Januar und Februar 4,9 Prozent.
Die USA "drucken zu viel Geld" und schicken die überschüssigen Dollars nach China. Das führe dort zu einer erhöhten Liquidität und schüre Preiserhöhungen, sagte Schiff auf dem Seminar.
Einige US-Politiker beschuldigten China der Manipulation seiner Währung und behaupteten, die Manipulation schade der US-Wirtschaft durch Vereitelung der Exporte nach China.
China sagt, es habe einen gesteuerten und flexiblen Wechselkursmechanismus angenommen, der Angebot und Nachfrage widerspiegle. Der Yuan hatte daraufhin seit Juli 2005 fast 26 Prozent an Wert gewonnen.
"Ich denke nicht, dass China manipuliert. Es gab einen Manipulator, das ist aber nicht unbedingt China, weil der größte Gewinner (des Spiels), zumindest auf kurze Sicht Amerika ist", sagte Schiff.
"Amerika manipuliert seine Währung", sagte er. China versuche lediglich, die Stabilität des Yuan gegenüber dem Dollar zu halten.
"Wir genießen in China hergestellte Waren, ohne dafür zu zahlen, weil wir nur das Geld drucken", sagte er.
Schiff sagte, der derzeitige Haushaltsplan der USA wäre ohne die Hilfe von China als Kreditgeber unmöglich. Der Verbraucherpreisindex des Landes wäre nicht so niedrig ohne das Gleichgewicht zwischen Yuan und Dollar.
Selbst eine Aufwertung des Yuan, werde das US-Handelsdefizit mit China aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von "Made-in-Amerika"-Produkten nicht ändern. "Der wahre Grund, warum wir so viele Produkte aus China importieren, ist, dass wir es uns nicht leisten können, sie selbst herzustellen", sagte er.
Die Regeln, Vorschriften und Steuern für US-Unternehmen haben sie wettbewerbsunfähig gemacht, nicht die hohen Löhne. Länder mit hohen Löhnen, wie Deutschland und Japan, genießen Handelsbilanzüberschüsse mit China, sagte er.
China-bezogene Themen wie Währungsaufwertung und die unausgeglichene Handelsbilanz scheinen wichtig für die USA zu sein, doch deren wirkliche Sorgen sollten mangelnde Wettbewerbsfähigkeit und Handelsdefizit ein, sagte Eswar Prasad, Forscher an der Denkfabrik Brookings Institution, der Tageszeitung China Daily.
"Es gibt viele Debatten über das US-Haushaltsdefizit. Das ist wirklich ein ernstes Problem, das die USA enorm einschränkt", sagte Prasad, der auch Tolani Professor für Handelspolitik an der amerikanischen Eliteuniversität Cornell ist.
Letztlich müsse die weltgrößte Volkswirtschaft die Staatsausgaben senken und die Steuern erhöhen, um die enormen öffentlichen Schulden auszugleichen. Das werde gravierende Auswirkungen auf die US-Produktivität haben, sagte Prasad.
"China erscheint sehr wichtig, aber letztlich geht es nicht darum, was China macht, sondern was die USA macht. Das zentrale Problem sind die Wettbewerbsfähigkeit und die Produktivität der USA", sagte er.
Wenn sich die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern gut entwickeln, werden sie voneinander profitieren, sagte er.
China könnte das einzige Land sein, das den Exportplan von US-Präsident Obama möglich machen könnte, sagte Shangjin Wei, Professor für Chinesische Wirtschaft und Wirtschaftspolitik an der Columbia University. Obama habe versprochen, die US-Exporte bis Ende 2014 zu verdoppeln.
Chinas Handelsminister Chen Deming hatte wiederholt gesagt, dass das Land in den kommenden Jahren mehr aus den USA importieren wolle, um das bilaterale Handelsdefizit zu verringern.
Wei zufolge ist das US-Defizit mit China kein einzigartiges Phänomen. Neben China haben die USA Defizite mit der Europäischen Union, Kanada, Mexiko, Indien und anderen Ländern. "Es ist in Chinas Interesse, seine Währung flexibler zu gestalten, aber das Land wird nicht all zuviel dazu beitragen, das derzeitige US-Defizit zu verringern", sagte Wei.
Quelle: China Daily
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