Neuartige internationale Beziehungen und eine Schicksalsgemeinschaft der Menschheit
Der Bericht auf dem XIX. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas hat das Hauptziel für die Diplomatie Chinas als die eines großen Landes mit eigener Prägung im neuen Zeitalter festgelegt.
Wie sollte man die Gedanken und Inhalte von Xi Jinpings Ideen der „Diplomatie Chinas als die eines großen Landes mit eigener Prägung im neuen Zeitalter“ verstehen? Wie sollten sich die Beziehungen zwischen China und der EU entwickeln, damit ein neuartiges internationales Beziehungssystem aufgebaut werden kann? Diese und andere Fragen haben wir Qu Xing, Mitglied des 13. Landeskomitees der PKKCV und Botschafter der Volksrepublik China in Belgien, gestellt.
Beijing Rundschau: Wie sollte man die Gedanken und Inhalte der „Diplomatie Chinas als die eines großen Landes mit eigener Prägung im neuen Zeitalter“ verstehen?
Qu Xing: Die Diplomatie Chinas als die eines großen Landes mit eigener Prägung im neuen Zeitalter umfasst zwei Hauptlinien: Eine besteht darin, neuartige internationale Beziehungen aufzubauen, und die andere darin, die Schicksalsgemeinschaft der Menschheit zu verwirklichen.
Die Inhalte des Aufbaus neuartiger internationaler Beziehungen beziehen sich auf gegenseitigen Respekt, Fairness und Gerechtigkeit sowie Zusammenarbeit für den beiderseitigen Gewinn. Diese drei Punkte bilden die chinesischen Konzepte für die Lösung der bestehenden Probleme in den internationalen Beziehungen. Der Hauptgrund für die vielen Widersprüche und Konflikte in der heutigen Welt besteht doch darin, dass sich die Länder nicht gegenseitig gleich behandeln können. Einige Länder möchten ihre Ideen und Systeme immer auf andere Länder übertragen. Wenn dies nicht erreicht werden kann, setzen sie verschiedene Mittel ein, um sich in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen, was zu einer weiteren Verschlechterung und einer zusätzlichen Verschärfung der Konflikte führt. Daher setzt sich China für den Aufbau neuartiger internationaler Beziehungen ein, die durch gegenseitigen Respekt, Fairness und Gerechtigkeit sowie Kooperation und gemeinsame Gewinne gekennzeichnet sind.
Die andere Hauptlinie der Diplomatie Chinas als die eines großen Landes mit eigener Prägung im neuen Zeitalter besteht darin, die „Schicksalsgemeinschaft der Menschheit“ zu verwirklichen. Alle Menschen leben auf dem gleichen Planeten. Mit der Entwicklung von Wissenschaft, Technologie und Transport wird der Planet immer kleiner, wie ein Dorf. Wenn die Leute in einem Dorf sehr reich sind und andere sehr arm, dann werden die Armen sicher zu den Reichen gehen, um sich Lebensmittel zu besorgen.
Im Kontext der Globalisierung wird ein massiver Zustrom von Menschen unweigerlich Konflikte und Widersprüche auf der ganzen Welt verschärfen, wie beispielsweise die Flüchtlingsprobleme, mit denen Europa jetzt konfrontiert ist. Wenn es also keine globale Perspektive und Konzepte für eine Zusammenarbeit gibt, bei der alle gewinnen, funktioniert es nicht. Deshalb hat China den Aufbau einer Schicksalsgemeinschaft der Menschheit vorschlagen.
Im Rahmen dieser beiden Hauptlinien seiner Diplomatie hat China auch entsprechende Maßnahmen vorgeschlagen und umgesetzt. Ein typisches Beispiel dafür ist die „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative. Seit ihrer Einführung hat die Initiative die Zustimmung und Unterstützung von mehr als 100 Ländern und internationalen Organisationen gewonnen. Eine große Anzahl von Kooperationsabkommen wurde unterzeichnet, und die Arbeit an vielen Infrastrukturprojekten in Ländern entlang der Seidenstraße – von denen ein beträchtlicher Teil bereits wirtschaftliche Vorteile und eine große Anzahl von Beschäftigungsmöglichkeiten für die entsprechenden Länder geschaffen, das Wirtschaftswachstum stimuliert und das Leben der Menschen vor Ort verbessert hat – hat bereits begonnen.