Neuartige internationale Beziehungen und eine Schicksalsgemeinschaft der Menschheit

17.03.2018

Zweitens kann man sagen, dass aus wirtschaftlicher Sicht ein großes Kooperationspotenzial zwischen China und Europa besteht. Nach Jahrzehnten der rasanten Entwicklung hat China einen großen Berg an Kapital gesammelt und verfügt über einen riesigen Markt mit großem Potenzial. Europa hat zwar nur eine begrenzte Marktkapazität, verfügt aber über starke Forschungs- und Entwicklungsfähigkeiten. Daher gibt es neben dem Warenhandel noch viel Raum für den Technologiehandel zwischen China und Europa. 

Die Beziehungen zwischen China und Belgien sind ein gutes Beispiel. Belgien verfügt über starke wissenschaftliche und technologische Fähigkeiten im Bereich der Forschung und Entwicklung (F&E). Historisch gesehen gab es viele technologische Erfindungen und Innovationen, bei denen belgische Forscher eine wichtige Rolle gespielt haben – wie etwa Natriumhydroxid, Verbrennungsmotoren und beim Eisenbahnbau. Während der späten Qing-Dynastie (1644-1912) wurde die Eisenbahnlinie von der Lugou-Brücke bis nach Hankou mit belgischer Technologie gebaut. Aber Belgien hat eine relativ kleine Bevölkerung und somit eben auch nur einen relativ kleinen Markt. Wenn Belgien aber mit China kooperiert, kann es seine Wissenschaft und Technologie sowie patentierten Produkte einerseits in Rohstoffe umtauschen und andererseits auf dem Weltmarkt fördern, was für beide Seiten vorteilhaft ist.  

Wangs Forderungen sind förderlich, um das Potential der Kooperation in den chinesisch-europäischen Beziehungen zu verwirklichen und zu vermeiden, dass unterschiedliche Ansichten zu bestimmten Themen die praktische Kooperation beider Seiten beeinflussen. Letztendlich kann Kooperation das Einkommen beider Bevölkerungen erhöhen und das Leben der Menschen verbessern, was das ultimative Ziel der Regierungsführung sein sollte. 

Nach dem Ende des Kalten Krieges hat sich die Welt in Richtung Multipolarität entwickelt. Obwohl die Vereinigten Staaten momentan die einzige Supermacht sind, entstehen immer mehr verschiedene Kräfte in der Welt und bilden tatsächlich ein Hindernis für das Verhalten der Vereinigten Staaten. Ein gewisses Maß an Einschränkung ist vorteilhaft für das Gleichgewicht und die Stabilität der internationalen Beziehungen. Daher legt China großen Wert auf seine Beziehungen zur Europäischen Union: China und die EU haben dreimal hintereinander neue Stufen in ihrer Partnerschaft erreicht, nämlich die Stufen der konstruktiven Partnerschaft, der umfassenden Partnerschaft und der umfassenden strategischen Partnerschaft. 


Manche Leute sagen, dass die chinesisch-französischen Beziehungen eine führende Rolle bei den Beziehungen zwischen China und der EU spielen, manche sagen auch, dass die chinesisch-europäische Beziehungen von China und Deutschland angeführt werden. Was denken Sie über diese zwei Meinungen? 

Qu Xing: Diese „Führungsrolle“ hat zwei Bedeutungsebenen. Die erste ist die EU-Ebene. Wenn es darum geht, freundschaftliche und kooperative Beziehungen mit China zu fördern, gibt es innerhalb der EU oft unterschiedliche Stimmen: große europäische Länder wie Frankreich und Deutschland haben eine starke Stimme. Die Entwicklung der Beziehungen zwischen China und der EU muss für beide Seiten von Nutzen sein. Wer die chinesisch-europäischen Beziehungen innerhalb der EU dahingehend vorantreiben kann, dass sie sich in Richtung einer auf gegenseitigen Nutzen ausgerichteten Beziehung entwickeln, der wird ganz von selbst eine solche „Führungsrolle“ einnehmen. 

Die zweite ist die bilaterale Ebene. In einigen Fragen besteht noch immer ein gewisser Widerstand, einen Konsens auf EU-Ebene zu erreichen. Wenn die Zusammenarbeit auf der EU-Ebene nicht gefördert werden kann, kann jeder, der sie auf der bilateralen Ebene vorantreiben kann, eine „Führungsrolle“ bei der Zusammenarbeit zwischen China und der EU für sich beanspruchen. Wenn man aber nur darüber redet, ohne tatsächlich tätig zu werden, dann ist das alles sowieso nichts als leeres Geschwätz. 

 


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Quelle: Beijing Rundschau

Schlagworte: Parteitag,China und EU,PKKCV