Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>50 Jahre demokratische Reformen in Tibet>Nachrichten Schriftgröße: klein mittel groß
10. 03. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Tag der Befreiung der Leibeigenen in Tibet

Am 28. März 1959 begannen die demokratischen Reformen in Tibet und ein neuer Feiertag soll an die Befreiung der Leibeigenen erinnern. Bis vor 50 Jahren herrschte in Tibet ein System feudaler Leibeigenschaft und mehr als 90 Prozent der Bevölkerung lebten quasi als Privatbesitz einiger Adeliger und Mönche.

In Tibet wurde am Montag ein Gesetz beschlossen, in dem der 28. März zum jährlichen Tag der Befreiung der Leibeigenen erklärt wurde. Damit wird der Befreiung von rund einer Million Leibeigenen vor 50 Jahren gedacht.

Am 28. März 1959 verkündete die chinesische Zentralregierung die Auflösung der aristokratischen Lokalregierung in Tibet und ersetzte sie durch ein Vorbereitungskomitee zur Einrichtung des Autonomen Gebiets Tibet unter kommunistischer Herrschaft. Der Schritt erfolgte nachdem die Zentralregierung einen bewaffneten Aufstand vereitelte, der vom Dalai Lama und seinen Unterstützern, die hauptsächlich Herren von Leibeigenen waren und die Leibeigenschaft erhalten wollten, angezettelt wurde.

Die Leibeigenschaft entwickelte sich vor der Yuan-Dynastie (1271-1368), erklärte Gaisang Yeshes, der frühere Leiter von Tibetan Press of Ancient Books und Soziologe an der Tibetischen Akademie der Sozialwissenschaften.

Das System wurde weiterentwickelt, nachdem der Dalai Lama zum höchsten Oberhaupt Tibets wurde. Leibeigene, die im alten Tibet mehr als 90 Prozent der Bevölkerung ausmachten, wurden von ihren Herren als Privateigentum behandelt, auch von der Familie des Dalai Lamas. Den Leibeigenen wurden häufig die Augen ausgestochen, die Nasen abgeschnitten oder die Sehnen in ihren Füßen entfernt. Der 14. Dalai Lama scheint diese Vorfälle nicht „wahrnehmen“ zu wollen. Am 10. März 1983 sagte er in seinem Exil in Indien: „In der Vergangenheit lebten die Tibeter in Frieden und Zufriedenheit unter dem buddhistischen Licht, das unser Schneeland beschien.“

Tag der Erinnerung

"Niemand, der diese dunklen Zeiten erlebte, würde sie sich zurückwünschen", sagte Gaisang Yeshes. "Dieser Teil unserer Geschichte ist den jungen Menschen allerdings zum Großteil unbekannt." Er sagte, dass unter den Beteiligten an den Unruhen 14. März letzten Jahres viele junge Menschen waren.

Die indische Journalistin Prerna Suri besuchte dieses Jahr zum ersten Mal Tibet. Die Korrespondentin von New Delhi TV, die nach Tibet gekommen war, um von den Tagungen der Legislative zu berichten, sagte, ihr fünftägiger Besuch war eine gute Gelegenheit, um mehr über Tibet zu erfahren. "Wenn die Schaffung des Tags der Befreiung der Leibeigenen den Glauben der Menschen an die Regierung stärken kann, ist es eine gute Sache", meinte sie.

Naindra P. Upadhaya, Generalkonsul Nepals in Lhasa, lobte den Beschluss, einen Feiertag zu schaffen. Er ist seit 15 Monaten in Tibet. "Das Leben hier verbessert sich jedes Jahr", sagte er und fügte hinzu, dass dies die Erfolge der demokratischen Reformen zeige.

Nicht alle sehen das so. Thomas Mann, Abgeordneter des Europaparlaments in Brüssel, meinte, das ein derartiger Feiertag eine "beispiellose Demütigung der Tibeter" sei.

Dhondup Dorjee, Vizepräsident des Tibetischen Jugendkongresses, bezeichnete die Entscheidung als "Medienrummel".

Gaisang Yeshes zeigte Verständnis für diese Kritik. "Der Tag war für die meisten Tibeter ein Festtag, aber der Weltuntergang für einige andere.“ Der Professor verglich den Tag mit dem 22. September 1862, als die Sklaverei in den USA abgeschafft wurde, als Abraham Lincoln die "Emanzipations-Proklamation" unterschrieb.

Quelle: Xinhua

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
 
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr