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12. 03. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Mit 80 Jahren fängt das Leben an

Im Kreis Nyainrong im Norden Tibets gibt es seit langem den Brauch, mit 80 Jahren ein weißes Gewand zu tragen. Während früher kaum jemand ein solches Alter erreicht hat, gibt es heute immer mehr Menschen, die die Möglichkeit haben, diesen Brauch auszuüben.

"Ich habe gerade mein tibetisches Gewand angezogen, um mein neues Leben zu beginnen", so eine ältere Frau in Nyainrong, einem Kreis im Norden Tibets, mit einem Lächeln auf ihrem Gesicht. In dem Kreis gibt es den seit langem bestehenden Brauch, mit 80 Jahren ein weißes Gewand zu tragen, da man glaubt, dass die Farbe weiß böse Geister fernhalten und die Menschen fit halten kann.

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Die ältere Frau in dem weißen tibetischen Gewand lächelt glücklich (Foto von Tibet Daily)

"Immer mehr Menschen in weißen Gewändern sind heutzutage zu sehen, während früher kaum jemand die Grenze zur 80 erreicht hat", ergänzt sie. Den Sonnenschein genießend erinnert sie sich an ihre jungen Tage: Sie wurde in eine Sklavenfamilie geboren und schuftete sich für die Adligen mit ihrer Mutter und fünf Geschwistern Tag für Tag ab. Sie waren arm und litten Hunger, bis Tibet im Jahr 1959 die friedliche Befreiung erlebte.

"Die Menschen hatten vorher kein Geld, um einen Arzt zu besuchen, wenn sie krank waren, viele starben wie die Hunde, und noch mehr litten ihr ganzes Leben Hunger. Nur die Adligen und Herren von Sklaven erreichten das Alter, in dem man weiße Gewänder anzog. Alles hat sich geändert seit der Befreiung Tibets. Ich ein Beispiel dafür. Ich trage ein weißes Gewand wie die Adligen damals. Das habe ich der Regierung zu verdanken."

Heute lebt die alte Frau glücklich mit ihrem letzten Sohn zusammen, der ein Teehaus in der Stadt hat und zusammen mit anderen Geschäften ein Jahreseinkommen von 20.000 Yuan hat. Sie bekommt außerdem 240 Yuan Unterhalt pro Monat von der Lokalregierung und zusätzlich kostenfreie medizinische Behandlung.

Sie ist nur eine der 241 Senioren in Nyainrong, die das Alter von 80 Jahren erreicht haben, und 20 von diesen werden sogar bald 90 Jahre alt. Alle von ihnen erhalten einen Jahresunterhalt von der Regierung, so ein Beamter vom Amt Nyainrong für Bürgerangelegenheiten.

Quelle: Tibet Daily

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