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Das Bankett (2006)
german.china.org.cn          Datum: 14. 01. 2008

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Regisseur: Feng Xiaogang

Hamlet auf Chinesisch – so könnte man Das Bankett, den am meisten erwarteten Film im Jahr 2006, zusammenfassen. Natürlich gibt es Unterschiede: Dänemark ist hier eine Dynastie, Wushu ersetzt das Degenfechten und Zhang Ziyi, die die Rolle der Gertrude spielt, hat mehr als nur mütterliches Interesse an diesem Hamlet, gespielt vom Hong Konger Herzensbrecher Daniel Wu.

Andererseits basieren beide Geschichten auf Intrigen und enden in Blutvergießen. Das Bankett erzählt die Geschichte der Kaiserin Wan (Zhang), nachdem sie Li (Ge You) geheiratet hat, den machthungrigen Bruder ihres kürzlich ermordeten Ehemanns, dem Kaiser. Nun muss der Kronprinz Wu Luan (Wu) auf sein Wohlergehen achten, da Li ihn aus dem Weg haben will. Aber Wu beobachtet lieber seine Schwerter schwingende Stiefmutter und die unschuldige Qing Nu (Zhou Xun), die beide von dem dunklen Prinzen hingerissen sind. Wer wird mit wem Liebesbande eingehen? Und wer wird überleben? All dies wird sich – man ahnt es schon - bei einem Bankett entscheiden.

Für Feng Xiaogang, Chinas drittgrößten Regisseur, war der Erfolg von Das Bankett eine Art Test. Das Psychodrama unterscheidet sich stark von den schwarzen Komödien, mit denen sich Feng einen Namen gemacht hat. Außerdem lehnt sich der Film in dem Sinne 'Kampfsport plus Zhang Ziyi gleich Kassenerfolg' an Ang Lees Crouching Tiger, Hidden Dragon an.

Feng, der beim Fernsehen angefangen hat, hat den größten Teil seiner 15 Jahre Karriere als Regisseur mit der Produktion von schwarzen Komödien verbracht, von denen die meisten große Erfolge waren. Während die beiden bekanntesten chinesischen Regisseure Zhang Yimou und Chen Kaige künstlerischere Filme drehten, produzierte Feng Publikumserfolge. Seine Kennzeichen sind verrückte Charaktere, Drehbücher voller Wortspiele und ein Auge für Satire.

"Er hat nicht nur Filme für Spaß und Gelächter produziert, obwohl er das sehr gut gemacht hat. Er (machte auch) einige sehr kluge Kommentare zur Gesellschaft", sagt Yomi Braester, Professor für chinesische Filme an der Universität Washington.

Auch im vergleich zu seinen letzten beiden Filmen A World without Thieves und Cellphone ist Das Bankett sein bisher ernstester und mit Produktionskosten in Höhe von 20 Millionen US-Dollar auch teuerster Film. Einige Kritiker werten den Film als Fengs Versuch, ernst genommen zu werden.

"(Er will) der nächste Zhang Yimou werden", schrieb der Kritiker Raymond Zhou in der China Daily mit Bezug auf Zhangs großen internationalen Erfolg Hero aus dem Jahr 2002. „Aber wenn dies ein Fehltritt ist, könnte er der nächste Chen Kaige werden“, sagt Zhou mit Hinweis auf The Promise, dem völlig gescheiterten Film von Chen aus dem vergangenen Jahr. The Promise war darüber hinaus auch der bisher teuerste Film in der chinesischen Filmgeschichte.

Der Erfolg von Das Bankett könnte die Rentabilität der chinesischen Filmindustrie belegen. Der Film unterscheidet sich von den Kassenerfolgen Fengs und seine Auswahl zum Beispiel der Schauspieler deutet darauf hin, dass er auf den Markt im Ausland zielt.

"Es scheint, als wäre es für das Publikum im Westen einfacher, asiatische Geschichten anzunehmen, die in alten Zeiten spielen. Das ist die Realität", erklärte Feng im Februar gegenüber Journalisten. "Ich denke nicht, dass das gut ist. Ich wollte aber für mich selbst so eine Änderung machen."

Das Bankett könnte dem westlichen Publikum gut gefallen, das auch von Crouching Tiger und dann erneut von Hero sehr angetan war. In beiden Filmen kamen Zhang Ziyi und Kampfsport vor. Aber es war die Verachtung des chinesischen und nicht des westlichen Publikums, die The Promise scheitern ließ. Einige chinesische Kritiker sind der Ansicht, dass es für Feng nicht ungefährlich ist, einen Film zu drehen, der The Promise so ähnlich ist.

"Wenn er so gut wie Hero ist, dann bedeutet das, dass er trotzdem noch einen Schritt weiter gehen muss", meint Zhou, der glaubt, dass die Erwartungen der Chinesen höher seien, als die des westlichen Publikums.

Riskant oder nicht, Feng hat mit einigen der kreativsten Personen des Geschäfts zusammengearbeitet. Sowohl der künstlerische Leiter Tim Yip als auch der Komponist Tan Dun haben bereits einen Oskar gewonnen. Für die Choreografie des Films zeichnet der geradezu legendäre Choreograf Yuen Wo-Ping verantwortlich. Mit diesen Zutaten und Zhang Ziyis Anziehungskraft verspricht Das Bankett, zumindest ein Fest für die Sinne zu werden.

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Quelle: german.china.org.cn

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