Auf zum Kampf gegen die Wölfe

Im Gegensatz zu seinen Kollegen meint Liu, dass das Schreiben von Fernseh- und Filmskripten nur hilft, seine Fähigkeiten zu vertiefen und das Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

"Das Drehbuchschreiben ist ebenso eine Herausforderung wie das Romanschreiben. Genauso ist es auch mit dem Schauspielern. Als Romanautor habe ich auf jeden Fall einen riesigen Vorteil durch meine Erfahrungen aus der Filmbranche", meint er.

"Ein Film tut dem originalen Roman keinen Abbruch. Im Gegenteil, er macht die Leute auf den Roman aufmerksam", sagt er.

"Waren Sie sich bewusst, dass sehr viele Verfilmungen auf guten Romanen basieren? Außerdem lesen die Leute normalerweise den Roman, bevor sie den Film sehen. Ich bin sicher, das Romane eine längere Lebensdauer als Filme haben. Und man kann sie lesen, wo immer man möchte", sagt er.

Nach Lius Ansicht bedeutet das Ansehen eines Films, das auf seinen Romanen basiert, das gleiche wie scharfes Essen zu essen, doch das Lesen des originalen Romans das gleiche wie ein Festmahl zu essen.

"Man muss ein bisschen Ruhe finden und mehr Aufmerksamkeit aufwenden für den feinen Geschmack. Und nach dem Essen hat man eine angenehme Erinnerung", meint er.

Durch sein Engagement in der Filmproduktion bezeichnen Kritiker Liu als "kommerziellen" Romanautor. Doch Liu sieht das nicht negativ.

"Nicht sehr viele chinesische Autoren können sich heutzutage durch das Schreiben von Kurzgeschichten oder Romanen über Wasser halten. Wenn ihre Werke sich nicht gut verkaufen, wie sollen sie als Autoren überleben?" meint er.

"Aus finanziellen Gründen kann ein Autor keine hochgesteckten Ziele in seiner literarischen Karriere verfolgen. Ich hoffe, dass mehr und mehr Autoren kommerziell erfolgreich werden. Es ist eine gute Sache sowohl für die Autoren als auch für ihre Fans."