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04. 11. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Zum 100. Todestag vom Kaiser Guangxu fanden Forscher einen Arsenmord

Von einem natürlichen Tod des Kaisers Guangxu kann nun nicht mehr die Rede sein: Chinesische Experten haben herausgefunden, dass der zweitletzte Kaiser Chinas mit Arsen vergiftet wurde.

 1 Von einem natürlichen Tod des Kaisers Guangxu kann nun nicht mehr die Rede sein: Chinesische Experten haben herausgefunden, dass der zweitletzte Kaiser Chinas mit Arsen vergiftet wurde.  
Guangxu (1871-1908)   

Die chinesischen Geschichtsbücher müssen umgeschrieben werden. Zumindest bei einem wichtigen Detail: Dem Tod vom Kaiser der Qing-Dynastie Guangxu (1871-1908). Er starb im Jahr 1908, einen Tag vor seiner Tante, der Kaiser-Witwe Cixi, die China fast ein halbes Jahrhundert beherrscht hat. Mit ihrem Tod ist die kaiserliche Autokratie in China nach mehr als 2000 Jahren untergegangen.

Die Todesursache von Guangxu war in den vergangenen hundert Jahren stets umstritten. Manche glaubten an einen natürlichen Tod, andere vermuteten jedoch, dass ihn die auf dem Sterbebett liegende Cixi vergiften ließ. Um dies herauszufinden, hatten chinesische Experten im Jahre 2003 begonnen, Haare, Knochen und Kleidung sowie Grabbeilagen von Guangxu mit moderner Technologie zu analysieren. Schließlich haben sie festgestellt, dass das Arsenik an Kleidung und Haaren des Kaisers, das durch den Körper gesickert  ist, deutlich höher ist, als das, was ein Mensch überleben kann. Die Schlussfolgerung: Der Kaiser wurde mit Arsen vergiftet.

Historischen Aufzeichnungen zufolge hat Guangxu bei seiner Internierung durch Cixi Medikamente gegen seine Krankheit genommen, die über lange Zeit eine Überdosis von Arsen hätten verursachen und schließlich zum Tod führen können. Aber bei einer chronischen Vergiftung müsste der Giftgehalt am Haaransatz höher sein als der an der Haarspitze. Bei Guangxu ist gerade das Gegenteil der Fall. Nun kann die Suche nach dem Mörder beginnen.

Die richtige Todesursache kommt gerade kurz vor dem 100. Todestag von Guangxu aus, dem 14. November 2008. Experten zufolge haben diese Forschungsergebnisse einen großen Einfluss auf die chinesische Geschichtsschreibung.

Guangxu entstammte einer Nebenlinie der Qing-Dynastie, wurde aber dennoch von seiner Tante Cixi adoptiert und als Nachfolger ihres Sohnes, des Kaisers Tongzhi, eingesetzt. Am 25. Februar 1875 bestieg er im Alter von drei Jahren den Drachenthron. Guangxu war ein kränklicher, willensschwacher Knabe, dessen Stimme infolge einer schweren Lungenkrankheit für Fremde nahezu nicht vernehmbar war.

Bis zu seiner Volljährigkeit 1889 führte Cixi die Regentschaft, aber auch danach behielt sie erheblichen Einfluss auf die Regierungsarbeit. Einer der wenigen bedeutenden, von Kaiser Guangxu autonom getroffenen Maßnahmen, war die sogenannte Hundert-Tage-Reform von 1898, die von Cixi alsbald erstickt wurde. Diese Reform nahm sie zum Vorwand, den Kaiser zu entmachten. Sie ließ Guangxu verhaften und auf einer Insel im südlichen Palastsee internieren. Sie beraubte ihn sämtlicher kaiserlichen Privilegien. Die Macht lag faktisch wieder ausschließlich in ihren Händen.

Quelle: Xinhua

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