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06. 11. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesische Volkskunst droht auszusterben

Die meisten von uns sind fasziniert von Chinas traditionellem Kunsthandwerk, seien es Zuckerfiguren, Papierschnitte oder Schattenpuppenspielfiguren, doch nur wenige wissen um die tiefere Bedeutung dieser Kunstformen und darum, dass diese und andere kulturelle Aspekte Chinas schon bald auf immer verloren und nur noch Erinnerungen sein könnten.

 1 Die meisten von uns sind fasziniert von Chinas traditionellem Kunsthandwerk, doch nur wenige wissen darum, dass diese und andere kulturelle Aspekte Chinas schon bald auf immer verloren und nur noch Erinnerungen sein k?nnten.  

Zuckerfiguren 

 


"Nahezu jede Minute stirbt eine Form der chinesischen Volkskunst aus", so Feng Jicai, Vorsitzender der Gesellschaft für chinesische Volksliteratur und Volkskunst.

Feng ist jedoch kein Schwarzseher. Da die meisten Formen der chinesischen Volkskunst, auch bekannt als immaterielles Kulturerbe, von den Vorfahren mündlich weitergegeben werden, ist das Fortbestehen dieser traditionellen Fertigkeiten vollkommen abhängig von Nachfolgern. Die meisten Volkskünstler in China sind jedoch bereits über 70 oder 80 Jahre alt, viele sind verstorben - ein bedeutender Grund für die Bedrohtheit der Volkskunst.

"Bevor ich die Fähigkeit der Anfertigung qualitativ hochwertiger Bögen vollständig beherrscht hatte - eine Kunst, die ausschließlich mein Vater meisterte – starb er", erzählt Yang Fuxi mit Bedauern. Er gehört zur zehnten Generation der Nachfolger des Juyuanhao, einem 290 Jahre alten Geschäft für Bogenschießbedarf in Peking.

Fälle wie dieser sind weit verbreitet in China, was zu großer Besorgnis unter den älteren qualifizierten Handwerkern führt. Vor dem Hintergrund der Tendenz zu einer alternden Gesellschaft in China, ist auch das immaterielle Kulturerbe in ein Zeitalter des Aussterbens eingetreten, erklärt Liu Xicheng, ein Mitglied des Programms zur Bewahrung des immateriellen Kultuerbes in China.

   2 Die meisten von uns sind fasziniert von Chinas traditionellem Kunsthandwerk, doch nur wenige wissen darum, dass diese und andere kulturelle Aspekte Chinas schon bald auf immer verloren und nur noch Erinnerungen sein k?nnten.
 

Papierschnitte 



Er führt ein Beispiel des Schattenpuppenspiels in der östlichen Provinz Gansu an, dessen Repertoire drastisch von 100 Aufführungen in den frühen 50er Jahren auf nur 20 heute gesunken ist.

Fan Zhengan ist ein weiteres Beispiel. Als einziger Erbe der Kunst des Schattenpuppenspiels in der Provinz Shandong, das einen einzigen Künstler zur Erzeugung sämtlicher Geräusche und Bewegungen der Puppen erfordert, ist Fan seit langem in Sorge um die Zukunft seiner Kunst. "Das Ein-Mann Schattenpuppentheater hat eine über 1000jährige Geschichte. Wenn ich nicht mehr bin, geht die Kunst mit mir", sagt er.

Die gefährdete Zukunft dieser alten Kunstformen hat seit kurzem das Bewusstsein der Zentralregierung und der Öffentlichkeit Chinas geweckt. Ein nationales Gesetz zum Schutz von immateriellem Kulturerbe wurde nun entworfen. Einhergehend damit erließen einige Provinzen lokale Vorschriften zur Bewahrung der Volkskunst, kulturellen Traditionen und Bräuchen in ihren Regionen.

Am 9. Juni diesen Jahres wurden 266 repräsentative Volkskünstler auf die Liste der ersten Gruppe des immateriellen Kulturerbes Chinas aufgenommen, die vom chinesischen Kulturministerium veröffentlicht wurde.

Lin Bangdong, ein Papierschnittkünstler der vierten Generation in Leqing in der Provinz Zhejiang, der sich dadurch auszeichnet, dass er ein spezielles Messer anstelle einer Schere zum Schneiden benutzt, ist einer dieser 266 aufgelisteten Volkskünstler.

Der 81jährige Lin hat sich seiner Kunst 67 Jahre lang verschrieben. Zu seiner Zufriedenheit haben sein Sohn und Enkelsohn ebenfalls die Fertigkeit zusammen mit einem Dutzend anderer junger Papierschnittschüler erlernt.

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Quelle: Beijing Rundschau

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