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01. 12. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China: Neue Interpretation von Shakespeare-Dramen

Shakespeare ist in China zwar sehr bekannt, allerdings hatte das Publikum früher selten die Gelegenheit, seine Dramen auf den Beijinger Bühnen zu bewundern. Dank der "Saison für Shakespeare-Dramen" hat sich diese Situation geändert. Verschiedene Dramatiker aus China und dem Ausland haben anhand ihres eigenen Verständnisses einige Dramen des englischen Schriftstellers neu interpretiert.

1 Anl?sslich der 'Saison für Shakespeare-Dramen' haben Verschiedene Dramatiker aus China und dem Ausland anhand ihres eigenen Verst?ndnisses einige Dramen des englischen Schriftstellers neu interpretiert.

das bearbeitete Stück Ming

Ein Beispiel dafür ist die Neuinterpretation des Dramas "König Lear" durch die chinesische Regisseurin Tian Qinxin.

Das bearbeitete Stück "Ming" erzählt eine Geschichte aus der Ming-Dynastie, die von 1368 bis 1644 andauerte. Ein Kaiser in hohem Alter wusste damals nicht, an welchen seiner drei Söhne er die Macht übergeben sollte. Ein Minister hat ihm daraufhin Shakespeares Drama "König Lear" empfohlen.

Die Regisseurin Tian Qinxin hat ihrem Drama einen gemischten Charakter verliehen. Beim Bühnenbild kamen chinesische Landschaftsmalereien und Multimediainstrumente zum Einsatz. Moderne Kleidung und humorvolle Dialoge vermitteln dem Publikum das Gefühl, zwischen Geschichte und Realität zu wechseln. Tian Qinxin zur ihrem Drama "Ming": "Mit diesem Werk wollte ich Shakespeares Drama "König Lear" in China einführen. Die Struktur des Dramas hat sich stark verändert, die Rollenbeziehungen bleiben dagegen unverändert. Ähnlich wie König Lear, der drei Töchter hat, hat der Ming-Kaiser drei Söhne. ‘Ming’ ist ein Drama mit Elementen der Komik. Die Darsteller agieren locker und entspannt."

Zu sehen war gleichzeitig das originelle Drama "King Lear", das von professionellen Schauspielern aus Großbritannien und den USA in englischer Sprache aufgeführt wurde. Sechs Studenten des Instituts für ausländische Dramen und Filme an der Peking-Universität wirkten dabei mit. Trotz kultureller Unterschiede haben chinesische und ausländische Akteure gut zusammengearbeitet. Der Hauptdarsteller Joseph Graves sagte, das Verständnis von Shakespeares Dramen habe zur Verständigung beider Seiten geführt.

"Ich habe vor sieben Jahren begonnen, mit chinesischen Dramen-Schauspielern zusammenzuarbeiten. Bei "King Lear" handelt es sich um unser 42. Gemeinschaftsprojekt. Ich freue mich sehr auf den gemeinsamen Auftritt mit chinesischen Kollegen. Englisch ist für sie die zweite und Shakespeare quasi die dritte Sprache. Deshalb haben sie fleißig gearbeitet. Das berührt mich sehr."

2 Anl?sslich der 'Saison für Shakespeare-Dramen' haben Verschiedene Dramatiker aus China und dem Ausland anhand ihres eigenen Verst?ndnisses einige Dramen des englischen Schriftstellers neu interpretiert.

Auch Shakespeares Tragödie "Romeo und Julia" wurde in zwei Versionen in Beijing auf die Bühne gebracht. Die südkoreanische Version stammte von Oh Tae Suk, einem dort sehr bekannten Dramatiker. Dabei werden traditionelle südkoreanische Darstellungsmethoden mit modernen Mitteln harmonisch in Einklang gebracht. Zum Beispiel stellen gleich im ersten Akt farbenfroh angezogene Akteure durch einen östlichen Schwerttanz den Familienstreit dar, eine Szene von typisch südkoreanischem Charakter und lyrischer Schönheit.

Das litauische Drama-Ensemble OKT hat Shakespeares Tragödie auf eine ganz andere Art und Weise interpretiert. Anstatt des romantischen Balkons wurde eine Pizza-Küche als Schauplatz gewählt. Die übertriebene und humorvolle Darstellung, die aussagekräftige Musik und die abwechslungsreichen Szenen haben die Erwartungen des Publikums bei weitem übertroffen.

Der 39-jährige Regisseur des Dramas, Oskaras Korasanovas, genießt weltweit einen Ruf als talentierter Regisseur. "Romeo und Julia" ist eines seiner repräsentativsten Werke. Zu den Besonderheiten dieses Dramas sagte er:

"Ich wollte dem Publikum einen filmischen Eindruck vermitteln. Ich habe die Montagetechnik auf die Bühne übertragen. Die Bühne ist drehbar, und mit Hilfe der Änderung von Licht und Musik kann man sie von einer Küche in die verschiedenen Räume und Orte des Alltags verwandeln, etwa in eine Kirche und oder einen Friedhof. Für Stücke von Shakespeare sind dramatische Konflikte das Wichtigste. Ich wollte auf der Bühne diesen Konflikt hervorheben."

Quelle: Chinabroadcast

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