Es war eiskalt und windig gestern, doch den Besuchern der Beijinger Innenstadt schien die Kälte bei den berühmten Einkaufszentren von Wangfujing nichts auszumachen. Ihr Interesse konzentrierte sich auf draußen – und zwar auf eine 200 Meter lange Fotoausstellung mit 800 Bildern anlässlich des 30. Jahrestages der Reform und Öffnung Chinas. Es gab viel zu sehen auf den Bildern der vergangenen drei Jahrzehnte. Die Besucher machten Fotos von den Fotos, die die Veränderungen im Leben der Menschen zusammenfassen.

Cao Xufang, ein 57 Jahre alter Wanderarbeiter, scheint gedankenverloren, als er sich das Leben der 1970er Jahre auf Schwarz-Weiß-Fotos ansieht.

Der Fahrer eines staatseigenen Lebensmittelunternehmens war 1992 entlassen worden. Wie viele andere Menschen in den ländlichen Gegenden zog er in die Hauptstadt, um nach Arbeit zu suchen. "Natürlich ist unser Leben heute um Einiges besser", meint Cao gegenüber China Daily. "Ich habe schon fast überall in Beijing gearbeitet und das rapide Wachstum in den Vorstädten wie Shunyi und Tongzhou miterlebt."

Xu Dongdong wurde nur fünf Jahre vor 1978 geboren und hat noch genau in Erinnerung, wie das Leben vor 30 Jahren war. "Als ich klein war, konnten wir uns nicht leisten, Reis zu essen, sondern nur Maisbrot", erzählt der Arzt aus der Provinz Heilongjiang.

Die Generation, die nach den 1980er Jahren geboren ist, fand die Fotos ebenfalls faszinierend. Du Xiaomin, eine 22-jährige alte Verkäuferin, die die Ausstellung mit einem Freund ansah, meint: "Unser Leben könnte nicht besser sein. Als ich noch klein war, war ich tagelang aufgeregt, wenn wir bei KFC essen gingen. Heute ist KFC einfach so etwas wie eine Kantine für mich."