Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Kultur Schriftgröße: klein mittel groß
23. 12. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Bless in Beijing: Designer auf der Durchreise Exklusiv

von Till Wöhler, Beijing

Die Deutsche Ines Kaag und die Österreicherin Desiree Heiss haben 1997 das Designlabel Bless gegründet. Anlässlich einer Designausstellung in Beijing erzählen sie German.china.org.cn von ihrem ungeschminkten Selbstverständnis, Design als Gebrauchsgegenstand und internationalen Märkten.

2 Die Deutsche Ines Kaag und die ?sterreicherin Desiree Heiss haben 1997 das Designlabel Bless gegründet. Anl?sslich einer Designausstellung in Beijing erz?hlen sie German.china.org.cn von ihrem ungeschminkten Selbstverst?ndnis, Design als Gebrauchsgegenstand und internationalen M?rkten.

Ein in China erfolgreiches Bless-Produkt: Stiefeletten, die aussehen wie Wollsocken

Warum stellt Ihr ausgerechnet in Beijing aus? Gibt es schon laufende oder geplante Projekte in China?

Ines Kaag: Die Antwort ist ganz einfach: Wir sind vom Goethe-Institut Peking eingeladen worden. So ist uns in den letzten Jahren öfters ergangen. Es ist nicht so, dass wir dachten, ‚Jetzt müssen wir aber endlich mal in Peking ausstellen!’. Uns interessiert vor allem immer der Prozess der Ausstellung, und wir wollen nicht einfach nur unsere Kollektionen ausstellen. Daher warten wir meistens eher, dass die Leute auf uns zukommen, wenn sie finden, dass ihnen unsere Arbeiten gefallen.

Klingt interessant. Was ist das Besondere an dieser Ausstellung?

Desiree Heiss: Wir kennen das Goethe-Institut ja schon von früher, und für diese Ausstellung haben sie ein junges und echt fähiges Kuratorenteam aufgestellt. Die haben, da ja ein Spektrum von jungem, deutschen Design gezeigt wird, das Ganze wie einen großen Shop konzipiert. Das ist echt sehr charmant, und wir haben da eben unseren temporären kleinen Shop integriert.

IK: Das Schönste ist, dass wir hier mit unseren Vorstellungen auf keinerlei Widerstände gestoßen sind. Normalerweise lädt uns eine Galerie oder ein Kunstinstitut ein, und möchte, dass wir eine Art Retrospektive oder eine klassische Werkschau machen. Das mögen wir eigentlich nicht. Wir lassen uns auch nicht darauf festlegen, nur Mode- oder nur Produktdesigner zu sein. Manche Kunstgalerien wollen unsere Arbeiten auch gerne als Edition deklarieren.

Wie könnte man eure Arbeiten denn bezeichnen? Als Gebrauchskunst oder Mode?

IK: Wir wollen einfach Dinge machen, die man kauft und dann auch benutzt. Das ist unser Anliegen. Deswegen lehnen wir den Begriff Kunst auch ab.

Wie sehen Design- und Modeausstellungen sonst aus?

IK: Designausstellungen sind schwierig. Und Modeausstellungen einfach schrecklich.

Warum?

DH: Modeausstellungen sind eigentlich gar nicht möglich. In dem Moment, wo man Mode ausstellt, ist es schon keine Mode mehr. Das ist dann eher eine Kostümschau. Mode ist etwas Spontanes, Lebendiges.

Christian Dior wird im Beijinger 798 Art District zum Beispiel gerade eine große Schau gewidmet.

IK: Mag ja sein, dass das funktioniert, wenn jemand wie CD Jahrzehnte lang Kleidchen genäht hat. Aber ich möchte mir das trotzdem nicht anschauen. Und Klamotten auf toten Puppen sehen immer aus wie im Museum.

DH: Wie gesagt, Modeausstellungen sind einfach nicht möglich.

Wie ist denn nun das Goethe-Institut auf euch aufmerksam geworden?

IK: Der chinesische Grafikdesigner, der für das GI jetzt den Ausstellungskatalog gemacht hat, hatte unsere Sachen in Berlin gesehen und war ganz begeistert. Danach hatte er die fixe Idee, dass das in China gezeigt werden müsse. Wir waren einverstanden und er hat das dann der Projektleiterin vom GI vorgeschlagen. So einfach war das.

DH: Ich bin auch echt begeistert von der Freiheit im Entwurf und der guten Organisation. Wir haben unsere Zeichnungen nach China geschickt, und alles wurde genehmigt. Und als wir ankamen, war schon alles fertig. Ich war positiv überrascht.

IK: In New York haben wir beispielsweise mal erlebt, dass aufeinmal das Budget zu Ende war und nichts richtig organisiert war. Da hat man uns dann im Regen stehen lassen. Und dahinter stand immerhin ein Münchener Kunstverein. Hier in Beijing lief dagegen alles reibungslos, das muss ich auch nochmal betonen. Sehr professionell.

1   2   3   4   vorwärts  


Quelle: german.china.org.cn

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
 
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr
Exklusiv" name="title">