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30. 12. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Wegen Emigration nach Singapur verliert Schauspielerin Gong Li ihre Ehrenposten

Vor rund zwei Monaten ist die bekannte chinesische Schauspielerin Gong Li nach Singapur ausgewandert und hat ihre chinesische Staatsbürgerschaft aufgegeben. Deswegen verliert sie nun in China ihre Ehrenposten.

Wegen Emmigration nach Singapur verliert Schauspielerin Gong Li ihre Ehrenposten

Die Schauspielerin Gong Li

Die berühmte Schauspielerin Gong Li ist aus der China Film Association (CFA) ausgeschlossen worden. Dies berichtete heute die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf einen Sprecher der CFA. "Gemäss den Statuten der Gesellschaft müssen die Mitglieder chinesische Staatsbürger sein", sagte der stellvertretede Vorsitzende der CFA, Kang Jianmin. Gong war auch ein Mitglied des 9. und 10. Nationalen Komitee der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volks, den sie ebenfalls verlor. Dies ist ein weitgehend ehrenamtlicher Posten, den die Regierung vielen Prominenten, erfolgreichen Geschäftsleuten und berühmten Wissenschaftler Chinas verleiht.

Der Grund dafür ist, dass Gong Li vor bald zwei Monaten die chinesische Staatsbürgerschaft aufgegeben hatte und Singapurerin geworden ist. China erlaubt keine doppelte Staatsbürgerschaften. Die Entscheidung der Filmikone hat im oft nationalistisch aufgeladenen Internet bei Chinesen für heftige Reaktionen gesorgt:

"Alle Verräter werden an den Schandpfahl der Geschichte genagelt", schimpft ein Kommentator in einem Internetportal. "Mit solchen Menschen wollen wir nichts mehr zu tun haben." Andere Blogger forderten von Gong Li eine Erklärung oder beschimpften sie als Ausbeuterin: "Wie kann man nur so skrupellos sein, erst von uns Chinesen so viel Geld zu nehmen und dann damit abzuhauen?" Dass solche Kundgebungen keine Einzelfälle sind, zeigt auch eine Umfrage des Internetportals "QQ": Dort gaben zwei Drittel an, sie hielten die Schauspielerin für unpatriotisch, nur knapp zehn Prozent zeigten Verständnis.

Gong Li ist allerdings nicht der erste chinesische Megastar, welche die Staatsbürgerschaft gewechselt hat. Der aus Peking stammende Superstar Jet Li hat etwas eine US-Staatsbürgerschaft angenommen. Auch Zhang Ziyi, der Pianist Lang Lang oder der Regisseur Chen Kaige haben ihren Pass gegen einen der Sonderverwaltungszone Hong Kong eingetauscht. Für Angehörige des internationalen Jetsets hat dies jedoch in erster Linie praktische Gründe: Inhaber eines Reisepasses vom Festland müssen praktisch vor jeder Reise mühsam Visas einholen. Gong Li dürfte zudem noch eine persönliche Motivation haben: Sie ist seit 1996 mit dem Singapurer Tabakunternehmer Ooi Hoe Seong verheiratet.

Gong Li wurde 1965 als Tochter eines Wirtschaftsprofessors geboren. Sie wuchs in Jinan, der Hauptstadt der Provinz Shandong auf. Im Alter von 19 Jahren begann sie ein Studium an der Zentralen Akademie für Schauspiel in Beijing, wo sie bereits für Rollen in Filmen des bekannten Regisseurs Zhang Yimou engagiert und auch prämiert wurde. Erste Schritte Richtung Hollywood machte sie mit dem Film Chinese Box im Jahre 1997. 2005 gelang ihr schließlich der internationale Durchbruch mit der Rolle der Hatsumomo im Film "Die Geisha".

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Quelle: Xinhua

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