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20. 01. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Mit seinem Mut zum Ausprobieren verschiedener Genres ist er ein Pionier unter den Regisseuren. Ning Hao bringt nun seinen neuen Film Crazy Racer heraus.
Er wird als Guy Ritchie Chinas bezeichnet und mit Quentin Tarantino verglichen, doch sein Traum ist es, der zweite Steven Spielberg zu werden. Ning Hao ist weit bekannt als Regisseur von Crazy Stone (Fengkuang de Shitou), eine schwarze Komödie, die 2006 mit schallendem Triumph in die chinesischen Kinos einzog. Der Film über ein wertvolles Stück Jade, und Tugendhafte und Bösewichte, die dieses beschützen beziehungsweise stehlen wollen, war unheimlich populär. Die drei Millionen Yuan (324.000 Euro) teure Produktion strich 20 Millionen Yuan Gewinn ein.
Crazy Stone machte Ning – zur damaligen Zeit ein aufstrebender junger Regisseur mit nur zwei eigenen Filmen sowie verschiedenen Musikvideos und Fernsehwerbungen – zu einer Ikone in der Kinowelt. Mit 20 Millionen Yuan und der Unterstützung des führenden Filmproduzenten China Film Group dreht der 32-Jährige wieder eine schwarze Komödie mit dem Titel Crazy Racer (Fengkuang de Saiche). Der Film, den er als "Stone 2.0" bezeichnet, soll am 20. Januar in die Kinos kommen.
Der neue Film ist mit über zehn Charakteren ein wenig mehr verschachtelt als Stone. Die Hauptrollen sind ein Silbermedaillen-Gewinner im Radrennen, ein Medizinhändler, der gefälschte Potenz steigernde Medikamente verkauft, und dessen über 100 Kilogramm wiegende Ehefrau, mehrere Gangs und zwei hohlköpfige Mörder. Das Leben dieser Charaktere ist ineinander verflochten, und zwar durch mit Mord, Spannung und Humor auf überzeugende und komische Weise. Es gibt auch einige berührende Momente zur Auflockerung.
"Bevor ich einen Film mache, frage ich mich selbst: Was kann ich aus dem Film lernen?" erklärt Ning. "Bei dem jetzigen Film habe ich an Moliere gedacht, der unter Verwendung eines absurden Stils verschiedene Charaktere in einer Story beschreibt, deren Leben er miteinander verflechtet. Das erschien mir eine Herausforderung, also habe ich es versucht." Verschiedene Charaktere und sich überschneidende Handlungen sind nichts Neues in westlichen Filmen wie Pulp Fiction oder Lock, Stock and Two Smoking Barrels. Doch nur wenige chinesische Regisseure haben sich an dieser Methode versucht, verlangt sie doch Talent, die Handlung und die Charaktere unter einen Hut zu bringen.
Für Ning war es auch nicht einfach. Er hatte die Original-Handlung Ende 2006 geschrieben und brauchte acht Monate, um mit acht Autoren das Skript zu entwerfen. Er war so anspruchsvoll, dass mindestens sechs der Schreiber die Ideen ausgingen. "Sie saßen da, den ganzen Tag, erschöpft, und sagten mir, sie hätten keinerlei Inspiration", erinnert er sich. Der Schreiber Wang Yao verwendete sogar einen Abakus, um die komplexen Beziehungen zwischen den Charakteren zu berechnen. Er beschreibt den Schreibprozess als Lösung einer Formel. Ein anderer Schreiber zeichnete eine Handlungsskizze von den Beziehungen der Charaktere. Doch die war so kompliziert, dass sie selbst Ning verwirrte. Das Team änderte das Skript permanent bis zum Beginn der Dreharbeiten im Jahr 2007. Der taiwanesische Schauspieler Lu Kung-wei, der den Händler spielt, erzählt, er habe fünf Entwürfe des Skripts innerhalb eines Monats erhalten.
Das Ergebnis war ein Film, der völlig einzigartig für das chinesische Festland ist. "Der Film ist wie eine Achterbahn", so Ning. Aber Ning ist sicher, dass das Publikum keine Probleme haben wird, der Handlung zu folgen. "Ich unterschätze niemals das Publikum", sagt er. "Chinesische Zuschauer sind genauso intelligent wie die anderer Länder. Sind Handys nicht kompliziert? China ist ein Entwicklungsland, doch wir benutzen nur die neuesten Handys. Wir benutzen sogar die fortschrittlichsten der Welt."
Quelle: China Daily
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