Neue Funde von Dinosaurier-Skeletten belegen: Dinosaurier versanken im Schlamm eines Sees starben 90 Millionen Jahre zuvor dort, wo heute die Wüste Gobi liegt.

Von den Eltern allein gelassen, versanken die jungen Dinosaurier im Schlamm eines Sees und starben 90 Millionen Jahre zuvor dort, wo heute die Wüste Gobi liegt. Die gut erhaltenen Fossilien, die von einem Team chinesischer und amerikanischer Forscher ausgegraben worden sind, bieten eine seltene Serie an Hinweisen darauf, wie diese Herde von Vogel Strauß ähnlichen Sinornithomimus lebte – und starb.

Das undatierte Foto, das von der Organisation Project Exploration veröffentlicht wurde, zeigt einen Vergleich zwischen dem Schädel eines Vogel Strauß (links) und dem Schädel eines 90 Millionen Jahre alten Vogel ähnlichen Dinosaurier mit dem Namen Sinornithomimus, der in der Inneren Mogolei in China gefunden wurde. [Agenturen]

Zwei lebensgroße Modelle des Sinornithomimus wurden am Montag in Hohhot, der Hauptstadt der nordchinesischen Autonomen Region Innere Mongolei, erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. "Dies ist eine sehr aufregende Entdeckung, denn in 99,9 Prozent der Fälle finden wir eine Gruppe von Skeletten von Dinosauriern, die zu verschiedenen Zeiten aufgrund unbekannter Ursachen starben", so Paul Sereno, ein Professor der Universität Chicago und Mitglied des Ausgrabungsteams. "In den restlichen 0,1 Prozent der Fälle schätzen sich die Wissenschaftler glücklich, kleine Herden zu finden, die nach Fluten oder Ausbrüchen von Vulkanen gut erhalten sind. Ein Beispiel ist Pompeii." Die berühmte italienische Stadt Pompeii wurde beim Ausbruch des Vesuvs 79 v. Chr. begraben.

Sereno, Paläontologe, half, die Expedition 2001 zu leiten, bei der die versteinerten Überreste der 25 jungen Sinornithomimus nahe Suhongtu gefunden wurden, einem kleinen abgelegenen in der Wüste Gobi rund 600 Kilometer westlich von Hohhot.

Das Foto, das von der Organisation Project Exploration veröffentlicht wurde, zeigt den chinesischen Dinosaurierforscher Zhao Xijin (l.) und Prof. Paul Sereno von der Universität Chicago (r.) beim Vergleich von Fossilienknochen bei der Stätte einer vergrabenen Dinosaurierherde in der Wüste Gobi in der Inneren Mongolei in China (1. Mai 2001). [Agenturen]

Die Position der Dinosaurierknochen verleitet zu der Vermutung, dass sie nach Wasser am Rande eines Sees suchten, stecken blieben und starben, indem der Schlamm sie hinunterzog, so Sereno in einem Telefoninterview. Ihre Hüftknochen befanden sich beim Fund in unregelmäßigem Winkel zueinander, was zeigt, dass Plünderer ihre Kadaver angefasst haben. Krabbenähnliche Organismen wurden ebenfalls um die Skelette herum gefunden, ein Hinweis darauf, dass kurz nach ihrem Tod von Wasser bedeckt waren, was dazu beitrug, dass ihre Überreste gut erhalten sind.

Tan Xinwei, Paläontologe am Amt für Land und Ressourcen in der Inneren Mongolei, der auch bei der Expedition mitarbeitete, erklärt, dass die Funde den Forschern Hinweise darauf geben, dass "die Dinosaurierjungen auf sich allein gestellt waren, während die Eltern damit beschäftigt waren, Eier zu brüten oder Nester zu bauen".

Die zweibeinigen gefederten Dinosaurier waren ausgewachsen rund 1,2 Meter groß und suchten Kleinpflanzung zu Nahrung, indem sie ihre langen Hälse in Vogel Strauß Manier ausstreckten, so Sereno.