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14. 04. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Ein Junior-Professor aus der Provinz Shaanxi stellte eine revolutionäre Hypothese zur Terrakotta-Armee auf: er behauptet, dass die tönernen Figuren Wächter, hohe Beamte und Diener des Kaisers darstellten, keineswegs nur einfache Soldaten.
Ein chinesischer Historiker stellt sich gegen die moderne Interpretation von Qin Shihuangdis Terrakotta-Armee und sagte, die Figuren seien Diener und Bodyguards, nicht Krieger, wie viele glauben. "Die tönernen Figuren sind wohl eher Kopien der Wächter und Diener des Kaisers", meint Junior-Professor Liu Jiusheng an der Shaanxi Normal Universität. "Ihre Anordnung in den Gräben mit Streitwagen und Pferden repräsentiert eine große Zeremonie mit Anwesenheit des Kaisers." Viele Leute glauben aber, dass die 2200 Jahre alte Terrakotta-Armee eine Streitmacht für den Kaiser im Jenseits darstelle. Die Figuren sind in Qin Shihuangdis Mausoleum, 35 Kilometer östlich von Xi’an, begraben. Auch unter den Chinesen selber ist die Armee bekannt als "Terrakotta-Krieger und –Pferde".
Liu, ein Experte der Qin-Dynastie, studierte die Terrakotta-Armee während mehr als 20 Jahren. Er erklärt seine Hypothese: "Es wäre gegen die chinesischen Traditionen und Wertvorstellungen, tönerne Krieger in kaiserlichen Mausoleen zu begraben. Im chinesischen Glauben ist das Jenseits nämlich friedlich." In seiner Publikation in diesem Monat sagt Liu, die Figuren wären am ehesten Kopien von Beamten, Dienern und Wächtern – alles Menschen von hohem sozialem Status. "Menschen niederer Geburt oder gewöhnliche Soldaten waren nie so nahe beim Kaiser, nicht einmal in seinem Mausoleum. Die Armee wurde nahe dem Haupteingang der Grabanlage begraben, welcher nur von hohen Beamten, Wächtern und vertrauten Dienern benutzt werden durfte.
Die tönernen Figuren haben auch eine durchschnittliche Größe von 190 Zentimetern, sind also viel größer als die Chinesen von damals und auch von heute. Liu meint: "Die echten Menschen waren wahrscheinlich nicht so groß. Man machte sie größer, um ihren Status zu zeigen." Lius Argumente werden von der Fachwelt noch mit Skepsis aufgefasst, sind jedoch ein neuer Blickwinkel auf die Terrakottafiguren. Dies sieht auch der renommierte Geschichtsprofessor Duan Qingbo von der Nordwestuniversität Xi’an so: "35 Jahre nach der Entdeckung der Terrakotta-Armee untersuchen wir noch immer neue Ideen und Perspektiven." Die Terrakottafiguren wurden 1974 im Landkreis Lintong nahe Xi’an von Bauern, welche einen Brunnen graben wollten, gefunden.
Über Eintausend lebensgroße Figuren wurden entdeckt, die des Kaisers Soldaten, Pferde und Streitwagen, aber auch Wächter und Musiker darstellen. Die Figuren sind alle unterschiedlich, keine ist zweimal vorhanden. Die Statuen haben verschiedene Gesichtsausdrücke und Frisuren, so dass angenommen wird, dass die Handwerker sie nach Vorbild echter Menschen geschafft hatten. Das Mausoleum wurde 1987 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt und ist die wichtigste Touristenattraktion der Stadt Xi'an.
Quelle: Xinhua
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