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27. 05. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Kultur für Wirtschaft. Kalley Chen, eine Anwältin welche gerade den ersten Geburtstag ihrer Dandeli Kunstgalerie in der Image Base am Wochenende feierte, unterstrich die Wichtigkeit der Kultur für die Wirtschaft. "Wenn man eine starke Wirtschaft haben will, braucht man auch eine starke kulturelle Basis, da man seine eigenen Werte und Eigenheiten braucht, um sein Wachstum zu stützen. Hat man diese nicht, so wäre dies wie ein großes Unternehmen ohne Unternehmenskultur; wie ein Kind, welches ohne moralische Wertvorstellungen aufwächst." Sie sagte, dass die Image Base sie anzog, da sie sich in einem Kulturschutzgebiet befindet. Die Anwältin glaubt, dass es zwar wichtig sei, mit der Zeit zu gehen, doch dass man auch die eigene Herkunft nicht vergessen dürfe. "Viele Dinge, wie die Hutongs, wurden dem Fortschritt geopfert, als die Stadt ausgebaut wurde. Man muss einen Preis zahlen, wenn eine Stadt dermaßen schnell wächst. Wir sollten uns unbedingt bemühen, Orte zu erhalten und zu schaffen, wo man einfach einmal innehalten und sich ausruhen kann. Das wäre dann wie eine Art Ruhezone." Chen vergleicht die Image Base daher mit einer Art Garten und sagt, dass die Kultur der Nährboden für wirtschaftliches Wachstum sei und die Image Base den Wert des Bodens erhöhe – sowohl Finanziell wie auch in Sachen immaterieller Werte. "Es ist ein Ort, wo neue Talente gefördert werden", meinte sie.
Doch nicht alles ist so rosig im Garten Image Base. Seine Eröffnung stand im Schatten der olympischen Spiele, sodass die Presse sie kaum beachtete. Sucht man die Image Base im Internet, findet man nur ein paar wenige Links. Im Gegensatz zum Kulturzentrum 798 gibt es daher auch relativ wenige Besucher, die Ausstellungshalle wird kaum gebraucht und obwohl ein paar Warenhäuser gemietet wurden, sind auch sie kaum benutzt. Manche Geschäftsinhaber auf der Image Base sind mit dieser Sachlage natürlich unzufrieden. Es sollte mehr Menschen und mehr Rummel um den Geschäftspark geben, sagen sie. Daher fordern sie besseres Marketing und mehr Festivals vor Ort. Die Inhaberin eines Fotostudios, Vivien Chen, meinte, dass es ihr dank der Image Base gelungen sei, ein cooles, Licht durchflutetes Geschäftsstudio aufzubauen. Das Kulturzentrum leide aber noch an "Geburtswehen".
Tiefer Bekanntheitsgrad. Die Image Base gehört größtenteils dem Staat, doch die Struktur ist komplex. Das Baiziwan Handelshaus, ein Baumwoll- und Hanfproduktionsunternehmen, arbeitete mit der Tageszeitung First Daily zusammen, um die Image Base 2007 auf die Beine zu stellen. Die Dongfang Xinjie Jing Yuan Culture Company wurde geschaffen, um das Projekt zu führen, welche dann wiederum das halbe Gebiet an sein eigenes Tochterunternehmen, San Dong, abtrat. Chen sagte, dass ein paar der Inhaber auf ihren leeren Grundstücken sitzen blieben und darauf warteten, dass das Land an Wert gewinnt. Sie gab zu bedenken, dass die Mieten sich immerhin bereits verdreifacht hätten, von einem Yuan auf drei Yuan pro Quadratmeter und Tag. "Dies könnte Jungkünstler entmutigen und Geschäftsleute ohne künstlerischen Hintergrund anlocken. Ich hoffe, dass dieses Gebiet einmal wie das 798 sein wird, aber ich habe das Gefühl, dass hier bereits viele Möglichkeiten verpasst wurden und wir nicht unser volles Potential ausschöpfen."
Der Manager der Image Base, Du Sanyong, sieht hingegen durchaus Fortschritte und verweist auf die wachsende Bekanntheit der einzelnen Zellen. Zwar seien viele Warenhäuser noch leer, aber die meisten wurden bereits gemietet und werden in Kürze den Geschäftsbetrieb aufnehmen. Die Mieten seien immer noch günstig, verglichen mit anderen Orten mit niedrigerem Verkaufsumsatz. Er gibt zwar zu, dass die Olympiade und die Weltwirtschaftskrise die Expansion des Zentrums behinderten. Doch er sagte, dass das Management durchaus viel Aufwand betreibe, um den Bekanntheitsgrad der Image Base zu steigern und dass auch die Pächter selber dafür verantwortlich seien, Events in der Image Base abzuhalten und Öffentlichkeitsarbeit zu leisten. Die Kulturindustrie bestehe nicht nur aus Künstlern, betonte Du, sondern auch aus Werbeagenturen, Verlagen, Patenthandel und anderen Dienstleistungsunternehmen.
Trotz "verpasster Möglichkeiten" möchte Chen auch langfristig ihr Geschäft in der Image Base aufbauen und glaubt, dass sie ein Ort für Kreatives in China sein wird. "Die Regierung hat vollkommen recht – es ist ein guter Zeitpunkt, um die Kulturindustrie zu entwickeln", meinte Chen. "Ich denke Chinas Elite kann inzwischen durchaus an der Weltspitze mitmischen. Vielleicht denken Amerikaner und Europäer anders, doch das ist nicht so wichtig, da der chinesische Markt später einmal so groß sein wird, dass er die Nachfrage in Zukunft diktieren wird."
Quelle: China Daily
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