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16. 06. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

US-Sternchen soll China erobern

Auch wenn in China fast alle Lieder gratis heruntergeladen werden, ist der Markt für ausländische Unternehmen wegen der schwachen Konkurrenz dennoch attraktiv. So möchte ein US-Unternehmen derzeit seinen Star in China groß machen, um den Markt zu öffnen.

Ein amerikanisches Musikproduktionsunternehmen eröffnete eine Niederlassung in China, um einen der ersten mandarin-singenden, amerikanischen Popstars in Beijing zu produzieren. Die Nettwerk Musik Group, welche bereits Megastars wie Avril Lavigne und Dido groß gemacht hatte, zeigte vor kurzem ihre jüngste Idee: die 17-jährige Chloe Wang, welche sowohl auf Englisch wie auch auf Chinesisch singen soll. Obwohl Wangs Vater ein Chinese ist, wuchs der amerikanische Teenager in Chicago auf und lernte kein chinesische bis zum März dieses Jahres. Sie gibt offen zu, dass die Olympiade 2008 in Beijing das erste Mal in ihrem Leben gewesen sei, da sie China so richtig wahrnahm. Doch die Sprache und die kulturellen Unterschiede sind kein Hindernis für ihren Manager Peter Coquillard. Er glaubt, dass sein jüngstes Projekt Vorreiterin für mehr junge westliche Stars in China sein könnte.

"Wir haben so etwas vorher noch nie probiert", erklärte Coquillard, welche auch das zweite Album der chinesischen Super Girl Gewinnerin Chris Lee, Mine, produziert hatte. "Wir haben Chloe in den USA entdeckt, brachten sie aber hierher und möchten sie in China groß machen. Wenn es uns gelingt, öffnet dies den chinesischen Markt für weitere ausländische Stars." Um die zukünftige Popprinzessin berühmt zu machen, wurden keine Kosten gescheut. Für ihr erstes Album erhält sie den gleichen Produzenten wie Madonna, Britney Spears und Miley Cyrus. Ihre erste Single Uh Oh veröffentlichte sie sowohl in Englisch wie auch auf Chinesisch. Um sie unter den chinesischen Jugendlichen bekannt zu machen, wird Wang bald die Hochglanzseiten der chinesischen Editionen von Vogue, Elle und Cosmopolitan zieren. Letzten Monat hatte sie einen ihrer ersten Auftritte auf Chinesisch in Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan. Wang hat zudem einen Vollzeitsprachlehrer, welcher mit ihr in ihrer Oberklassewohnung beim Chaoyang Park wohnt, und die Teenagerin beantwortet bereits die Anfragen ihrer Fangemeinschaft mit chinesischen Zeichen.

Den Markt öffnen. Das Chloe Wang Experiment hat es geschafft, das Interesse internationaler Musikunternehmen zu gewinnen, welche damit kämpfen, eine Musikindustrie in einem Land zu etablieren, wo fast alles gratis heruntergeladen und kopiert wird. "Es ist wahrhaftig der härteste Ort, um Geld zu machen", erklärte Tinnie Chow, ein anderer Manager Wangs. "Vielleicht gibt es in Zukunft mehr Geld, wenn ausländische Stars effektiv den chinesischen Markt erobern können." Jahr für Jahr werden in China 600 neue Alben veröffentlicht, von welchen internationale Musikunternehmen die Hälfte stellen. Chinesische Musikunternehmen verlassen sich aber nicht auf CD-Verkäufe, um Profite zu erwirtschaften, und halten Verkäufe von 150.000 CDS für einen großen Erfolg. In den reichen Nationen schaffen es CDs von Stars wie Lil Wayne oder Coldplay locker, 3 Millionen Mal über die Ladentische zu gehen. In China macht man das Geld aber über Lifekonzerte, Mobiltelefonklingeltöne, Werbeverträge und spezielles Aussehen.

Universal Music veröffentlicht etwa 100 CDs pro Jahr in China, und diese seien nach Angaben des Unternehmens, ohne Zahlen zu nennen, profitabel. Grund dafür ist die mangelnde Tiefe der lokalen Musik. "Die chinesische Popmusikindustrie biete kaum Auswahl, sodass sich Musikfans ausländischer Musik zuwenden. Dies hilft internationalen Unternehmen, Sänger auf den chinesischen Markt zu bringen", erklärte Liang Dandan, Angestellter bei Unversal Music. Der Radiomoderator Reaf Zhang teilt diese Auffassung und sagte, dass der Industrie Stars von Weltklasse fehlten, was es für Newcomer wie Chloe Wang einfacher mache. "Wenn wir keine lokalen Sänger finden können, kümmern wir uns eben um ausländische Popsänger, welche sich auf dem chinesischen Markt etablieren wollen. Obwohl Wang eine der ersten amerikanischen Popstars ist, welche den chinesischen Markt erobern sollen, ist die Idee nicht ganz neu. Koreanische Sänger kamen, sahen und siegten bereits zuvor. So wurde der Schauspieler und Sänger Lee Seung-hyun zwar mit der koreanischen Popband Take berühmt, ist aber heute vor allem in chinesischen Fernsehprogrammen zu sehen. Sein Landsmann Kim Hee-seon veröffentlichte auch chinesische Lieder und spielte in Jackie Chans Kassenschlager Der Mythos.

Quelle: China Daily

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