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16. 06. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Bei der Terrakottaarmee wird wieder gegraben

Nach rund 20 Jahren graben chinesische Wissenschaftler wieder bei der weltbekannten Terrakottaarmee. Der Grund für die lange Pause war, dass bei der bisherigen Technik in Verbindung mit Sauerstoff die Farben der Tonsoldaten sehr schnell verblasten.

Chinesische Wissenschaftler haben nach einer rund 20-jährigen Pause wieder weitere Ausgrabungen an der weltberühmten Terrakottaarmee bei Xi’an durchgeführt. Wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, erwarten die Wissenschaftler nicht nur, auf weitere Soldatenfiguren zu stoßen, sondern hoffen auch, weitere Generäle zu finden und einige weitere Geheimnisse des ersten chinesischen Kaisers lüften zu können.

Dies ist die dritte Ausgrabungsphase, seit in dem Feld eines Bauern in Shaanxi 1974 beim Brunnenbau in der Nähe der Stadt Xi'an die ersten Skulpturen einer riesigen Armee von Tonsoldaten zufällig ans Licht kamen. Wie die Zeitung "China Daily" am Sonntag berichtete, dauerte der erste Teil der neuen Ausgrabungen am Sonnabend nur fünf Stunden. Insgesamt sollen in den kommenden fünf Jahren 2000 Quadratmeter untersucht werden. In diesem Jahr werde zunächst auf 200 Quadratmetern gegraben.

Die Ausgrabungen waren lange Zeit unterbrochen, weil die bunt bemalten Krieger an der Luft sehr schnell verblasten. Auch die Grabkammer des ersten Kaisern, die eigentlich als das wichtigste Teil der Anlage gilt, wurde bisher noch nicht ausgegraben, da die Archäologen die Stätte nicht genug schützen konnten. Eine vollständige Ausgrabung ist erst ab 2030 geplant, berichteten verschiedene Medien.

Die Terrakotta-Krieger stammen aus einer Grabanlage für den ersten chinesischen Kaiser Qin Shihuangdi, die um das Jahr 210 vor Christus erbaut worden war. Unter dessen effizienter, aber grausamer Herrschaft war einst die erste Einigung Chinas gelungen. Aus Furcht vor seinem Tod ließ der Herrscher eine über 8000 Figuren starke Terrakotta-Armee formen, die den Kaiser im Jenseits beschützen sollte. Geformt wurde sie angeblich von 720.000 Zwangsarbeitern, von denen sich einige in den Gesichtern der lebensgroßen Terrakotta-Krieger verewigten. Nach der Fertigstellung des Werks sollen alle Künstler umgebracht worden sein, damit niemand von der Truppe erfahre. Auch die Überreste der Schöpfer der Terrakotta-Krieger dürften irgendwo im Umkreis der Grabanlage in der Erde ruhe

Die Terrakotta-Armee ist eine der größten archäologischen Entdeckungen der Moderne. Bisher konnten acht Wagen, 32 Pferde, 1087 Kriegerfiguren und Waffen freigelegt werden. Es werden noch fast zehn Mal soviele Krieger unter der Erde vermutet. Seit 1987 steht die Stätte auf der Weltkulturerbe-Liste.

Die Grabungen haben keinen Einfluss auf den Tourismus: Die Stätte, die teilweise als "achtes Weltwunder" bezeichnet wird und welche die zentralchinesische Stadt Xi’an fest im Reiseplan von Chinareisegruppen verankert hat, kann weiterhin besucht werden.

Quelle: german.china.org.cn

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