Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
Home>Kultur | Schriftgröße: klein mittel groß |
18. 06. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Eine seltene "Perle" glänzte beim neuesten Konzert der Reihe "Symphony Life" des Shanghaier Symphonieorchesters. Der bekannte Kontrabassist Lu Yuanxiong hat sein "Bassy Fancy"-Konzert in die Stadt gebracht – und mit ihm einen Ohrenschmaus für das Publikum.
Der erfahrene Kontrabassist Lu Yuanxiong
Eine seltene "Perle" glänzte beim neuesten Konzert der Reihe "Symphony Life" des Shanghaier Symphonieorchesters. Der bekannte Kontrabassist Lu Yuanxiong hat sein "Bassy Fancy"-Konzert in die Stadt gebracht – und mit ihm einen Ohrenschmaus für das Publikum. Lu wurde mit seiner Aufführung zusammen mit dem deutschen Dirigenten und Musikdozenten Augusto Gutierrez zum ersten Kontrabassisten, der in der 130-jährigen Geschichte des Shanghaier Symphonieorchesters ein Solokonzert gab. "Perfekte Intonation und der Rhythmus des Kontrabasses sind die wichtigen Fundamente der Harmonie eines Orchesters. Wenn der Kontrabass seine Präzision verliert, verliert das gesamte Orchester seine Harmonie", so Lu.
Lu wird als einer der Meister des Kontrabasses in China angesehen und war Schüler des großen chinesischen Kontrabassisten und -lehrers Zheng Deren. Bei dem Konzert am vergangenen Sonntag spielte Lu das populäre chinesische Kontrabasskonzert "The Song of the Grassland", das Zheng zur Feier des 70. Jahrestages seiner professionellen Musikerkarriere komponiert hat. "Der Kontrabass kann die menschliche Stimme nachbilden – man kann den Kontrabass singen lassen", so Lu. Der Kontrabass hat den Umfang und die Lage der natürlichen Stimme, im Gegensatz zum Beispiel zur Geige, die nur eine Stimme "fälschen" kann, ergänzt er.
Der gebürtige Shanghaier schloss 1985 die Shanghaier Musikhochschule ab und führte dann sein Studium in den USA weiter. Dort begann er im Alter von 24 Jahren seine Karriere als Kontrabassist. "Ich hatte Glück, als ich 1988 in die USA kam, innerhalb von drei Tagen einen Job bei einem professionellen, wenn auch nicht berühmten, Orchester zu bekommen. Es ist alles andere als einfach für einen Kontrabassisten, gerade für einen Ausländer", erinnert er sich.
Lu bewies sein Talent mit seinen Aufführungen und mit Auszeichnungen bei sechs internationalen Musikwettbewerben innerhalb von zwei Jahren nach seiner Ankunft in den USA. Unter anderem gewann er den ersten Preis beim Landeswettbewerb für Solisten der American String Teachers Association (ASTA) und beim 16. Jährlichen Corpus Christi International Young Artists-Wettbewerb. Im dritten Jahr wurde er als professioneller Kontrabassist bei der San Antonio Symphony engagiert. "Ich hatte großes Glück, all diese Chancen gehabt zu haben, aber ich glaube auch an mein Talent", erzählt er.
Als erfolgreicher Kontrabassist und Dozent ist Lu vertragsmäßiger Musiker beim San Antonio Symphony Orchestra seit 1988. Gleichzeitig ist er Professor für Kontrabass am Institut für Musik der Texas Christian University (TCU), eine große Universität mit wachsendem Ansehen. "Ich gebe außerdem Unterricht in Shanghai, Shenyang, Beijing und Hongkong", so Lu, einer der nur 30 Vollzeit-Kontrabassprofessoren in den USA. In den vergangenen Jahren hat Lu außerdem als Gastprofessor an 12 Universitäten in den USA über 250 begabte Studenten unterrichtet. Viele seiner Schüler haben internationale Musikwettbewerbe gewonnen und spielen nun in großen Symphonieorchestern.
" Westliche Ländern legen auf den Kontrabassunterricht vergleichsweise mehr Wert als China", so Lu. "Kontrabassunterricht in China kommt zu kurz. Es gibt nur 50 Kontrabassstudenten am Zentralkonservatorium für Musik in Beijing und nur zehn an der Shanghaier Musikhochschule. "Der Unterricht in China ist eher darauf ausgerichtet, die Studenten auf eine Solokarriere vorzubereiten", fährt er fort. "Dabei ist eigentlich die Basisausbildung als Orchesterspieler sehr wichtig für einen Kontrabassstudenten. Schließlich kann nicht jeder so berühmt wie Yo-Yo Ma werden."
Als gebürtiger Shanghaier Musiker liebt Lu seine Heimatstadt. Fast jedes Jahr kehrt Lu zurück, um Meisterklassen an der Shanghaier Musikhochschule, am Zentralkonservatorium für Musik in Beijing oder an Musikschulen in Shenyang und Hongkong zu geben. Auf die Frage, ob es nötig für einen chinesischen Musiker sei, im Ausland zu studieren und dort eine professionelle Musikerkarriere zu beginnen, meint Lu: "Das muss ich mit Ja beantworten. Meiner Ansicht nach ist es sehr wichtig für chinesische Studenten, Kontakt zu hochkarätigen Musikern aus westlichen Ländern zu haben", meint er. "Chinesische Studenten sind sehr talentiert. Was sie brauchen, sind Chancen, und ich gebe mein Bestes, ihnen diese zu geben."
In Zukunft, so Lu, werde er sich mehr dem Unterrichten widmen und weiterhin chinesischen Kontrabassstudenten helfen, im Ausland zu studieren. "Ich habe arrangiert, dass vier Studenten aus Shanghai, Beijing, Shenyang und Hongkong Stipendien bekommen, um diesen Herbst an der TCU zu studieren, und ich bin sicher, sie werden eine Menge lernen", meint er.
Quelle: Shanghai Daily
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur
Kommentar schreiben |
Kommentare |
Keine Kommentare.
|
mehr |