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24. 06. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China will 800-jähriges Handelsschiffwracks erforschen

Archäologen wollen ein 800-jähriges Schiffswrack erforschen, welches beweisen könnte, dass China bereits im Mittelalter Waren über den Seeweg nach Europa exportierte.

Chinesische Archäologen haben die Erlaubnis erhalten, ein rund 800 Jahre altes Schiffswrack eines Handelsschiffes Namens Nanhai Nummer 1 zu untersuchen, so die lokale Regierung am Sonntag. Die Stadtregierung der Stadt Yangjiang in der Provinz Guangdong erhielt im Mai die Erlaubnis der nationalen Kulturgüterverwaltung für das Forschungsprojekt, erzählte Feng Shaowen, Pressesprecher der Stadtregierung, der Nachrichtenagentur Xinhua. Das Boot wird seit seiner Bergung im Jahr 2007 aus 30 Metern Tiefe aus dem Südchinesischen Meer in der Stadt verwart.

Das 30 Meter lange Wasserfahrzeug wurde in einem Pool im "Kristallpalast" des Marine Seidenstraßenmuseums in Yangjiang versenkt. Das Glassbecken, welches 64 Meter lang, 40 Meter breit, 23 Meter hoch und 12 Meter Tief ist, wurde mit Meereswasser und Schlamm gefüllt. Die Wassertemperatur und Druckverhältnisse entsprechen genau jenen, die das Schiff über Jahrhunderte erhalten konnten. Die Details der Ausbettung und Forschung wurden noch nicht veröffentlicht, doch das Projekt dürfte mindestens drei bis fünf Jahre dauern. Der Bau des Marine Seidenstraßenmuseums begann im Jahre 2006 und kostete 170 Millionen Yuan (18 Millionen Euro). Das Schiff Nanhai Nummer 1 wurde Mitte des Jahres 1987 nahe der Küste von Yangjiang entdeckt und konnte als eines der größten Handelsschiffswracks in chinesischen Gewässern identifiziert werden. Die Archäologen haben bereits über 4000 Artefakte, manche aus Gold, Silber oder Porzellan, wie auch 6000 Kupfermünzen aus der Song-Dynastie (960-1279) bergen können. Unter den 1000 empfindlichen Porzellanwaren wurden viele von Handwerkern gemacht, um ausländische Porzellanprodukte nachzubauen, erklärte Feng. Das Boot könnte somit bestätigen, dass bereits zu jener Zeit Handel zwischen China und Europa auf dem Seeweg stattgefunden hatte.

Bereits vor 2000 Jahren begannen chinesische Händler, Waren aus China wie Seide, Stoffe und andere Güter in andere Länder entlang der Seidenstrasse zu exportieren. Diese beginnt an den Häfen der heutigen Provinzen Guangdong und Fujian und führt durch südostasiatische Länder nach Nordafrika und Europa. Auch die Marine Seidenstrasse verband, wie ihr Gegenstück auf dem Landweg, China mit anderen asiatischen Ländern und Europa. Sie sei somit auch eine Brücke des kulturellen Austauschs zwischen den beiden Hochkulturen gewesen, doch die Beweise für ihre Existenz seien rar, sagte Huang Zongwei, Professor der Sun Yat-sen Universität in Guangdong.

Quelle: Xinhua

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