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20. 08. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Jean-Jacques Annaud verfilmt "Der Zorn der Wölfe"

Der meistverkaufte chinesische Roman "Der Zorn der Wölfe" soll nun verfilmt werden. Regie übernimmt der bekannte französische Filmemacher Jean-Jacques Annaud. Kinostart wird in frühestens drei bis vier Jahren erwartet.

Jean-Jacques Annaud

Der berühmte französische Regisseur Jean-Jacques Annaud will das Buch "Der Zorn der Wölfe” verfilmen. Die Novelle des chinesischen Schriftstellers Jiang Rong, die im Original und der englischen Ausgabe übersetzt "Wolfstotem" heißt, beschreibt die Geschichte des Aufeinandertreffens von den Menschen und der Natur. Im Naturepos geht es aber auch um die kulturellen Unterschiede von Chinesen und Mongolen. Während letztere als stark wie Wölfe gezeichnet werden, sind die Chinesen ein schwaches, verweichlichtes Volk von Schafen. Eine Beschreibung, welche dem Buch den Vorwurf einbrachte, dass es sich um rassistischen Ethnokitsch handle, welche aber wohl mit der daraus resultierenden Diskussion mit dazu geführt hat, dass "Der Zorn der Wölfe" mit rund 20 Millionen verkauften Exemplaren das erfolgreichste Buch der neueren Geschichte Chinas wurde. Die Novelle wurde bis heute in 30 Sprachen übersetzt. Der Autor hat selbst während der Kulturrevolution elf Jahre lang unter Mongolen gelebt. Manche lesen den Roman daher als eine Autobiographie.

Bei der gestrigen Pressekonferenz in Beijing, in der bekannt gegeben wurde, dass Annaud das Epos verfilmen wird, sagte der Regisseur laut Angaben der chinesischen Tageszeitung People‘s Daily: "Ich habe weniger als 100 Seiten des Buches gelesen und war total begeistert. Daher habe ich mich entschlossen den Film zu machen – und ich bin der einzige richtige dafür." Bei der Konferenz hieß es auch, dass der Film etwa drei bis vier Jahre brauche, bis er fertig gestellt sei. Annaud sagte weiter, dass es ihm für den Film wichtiger sei, passende Schauspieler zu finden als berühmte Persönlichkeiten zu engagieren, so Peoples Daily.

Annaud ist mit Filmen bekannt geworden wie "L’amant" oder dem Tierfilm "Der Bär". Außerdem ist er 1976 für sein Erstlingswerk "Sehnsucht nach Afrika" mit dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet worden. Seine historischen Filme wie etwa "Das Duell – Enemy at the Gates" oder "Sieben Jahre in Tibet" sind jedoch wegen Ungenauigkeiten der geschichtlichen Zusammenhänge umstritten. Aus diesem Grund wird immer wieder erwähnt, dass Annaud aus Verärgerung über seinen Tibet-Film lange Zeit kein Visum für China bekommen habe. Dies wurde bei der Pressekonferenz jedoch als falsch bezeichnet. Hingegen wurde laut Medienangaben darauf verwiesen, dass die Biographie über den Bergsteiger Heinrich Harrer mit Brad Pitt, der ein eher verklärtes romantisches Bild des Lebens in dem Hochland und des religiösen Oberhauptes der Tibeter zeichnet, lange zurückliege. Der französische Regisseur habe damals nicht viel über China gewusst. Dass Annaud dies den Film nun doch dreht, dies sei ein Zeichen größerer Offenheit und Fortschritt von seiten des Regisseurs, hieß es weiter.

Der Roman "Zorn der Wölfe" ist in diesem Jahr auch auf Deutsch erschienen.

Quelle: people.com.cn

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