Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Kultur Schriftgröße: klein mittel groß
02. 09. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Shanghaier Strichjunge steht wegen Verbreitens von AIDS vor Gericht

Einem homosexuellen Prostituierten wird vorgeworfen, ungeschützten Sex gehabt zu haben, obwohl er wusste, dass er AIDS hat. Er steht nun vor Gericht.

Der 32-jährige Mann aus der Provinz Jiangxi mit Namen Zhang war der erste Verdächtige, der sich in diesem Jahr einer solchen Anklage gegenüber sieht, gab die Staatsanwaltschaft des Shaghaier Bezirks Huangpu an. Die Staatsanwälte in Shanghai sagten, dass es sich um einen ungewöhnlichen Fall in einer legalen Grauzone handele. Der Mann wurde angeklagt, wissentlich ein sexuell übertragbare Krankheit verbreitet zu haben.

Am späten Abend des 10. April "lungerte" Zhang in einer Grünanlage im Zentrum herum, gab die Polizei gegenüber der Staatsanwaltschaft an. Als ein Mann mittleren Alters anhielt, verhandelten er und Zhang ein Weile, bevor sie sich einigten Sex zu haben. Beide gingen danach in eine unbeobachtete Ecke des Parks. Dort stritten sie bald lautstark über den Preis, was die Aufmerksamkeit einiger Polizisten in der Nähe erregte. Die Beamten nahmen beide auf die Polizeistation mit, wo die Männer angaben, Sex gehabt zu haben, jedoch uneins über den anschließend von Zhang geforderten Preis gewesen zu sein.

Zhang wurde von der Polizei zur medizinischen Untersuchung geschickt, welche ergab, dass Zhang an AIDS leidet. Zhang gab zu, dies bereits vorher gewusst zu haben. Denn, so Zhang, im Februar sei er schon einmal wegen homosexueller Prostitution gefasst und positiv auf AIDS getestet worden. Dennoch habe er als Prostituierter weiter gearbeitet, sagt die Staatsanwaltschaft. "Ich habe wenig über die Konsequenzen nachgedacht ... Ich wollte einfach was aufregendes erleben," erläuterte Zhang. Über das Befinden von Zhangs Kunden wurde nichts verlautet.

Lu Qinjian, ein Staatsanwalt des Bezirks Minhang, gab an, Kriminalfälle mit Homosexuellen seien in Shanghai rar. Er betonte, dass jegliche Form der Prostitution illegal sei, Homosexualität jedoch nicht. Homosexuelle seien in solchen Fällen als entweder Opfer oder Täter, sagte Lu. Sie würden weder diskriminiert noch beleidigt, und gemäß dem Gesetz fair behandelt. Auch ihre privaten Daten würden gut geschützt, ergänzte er.

Neben Kriminalfällen, bei denen sexuell übertragbare Krankheiten verbreitet werden, sind Homosexuelle in Shanghai mitunter in Fälle von häuslicher Gewalt, Erpressung und Prostitution verwickelt, so die Staatsanwälte.

So hat die Staatsanwaltschaft des Bezirks Minhang etwa letzten Dezember einen 22-jährigen Mann aus der Provinz Fujian namens Cheng Mingzhe des Mordes in einem Verbrechen in der Gay-Szene angeklagt. Cheng wurde letzten Oktober von einem Mann namens Chen als Amateurdarsteller engagiert. Cheng soll bald von seinem Boss zum Sex mit diesem gezwungen worden sein. Als Chen erneut am 1. November 2008 Sex wollte, erstach ihn Cheng.

Das Volksgericht des Bezirks Jing'an verurteilte im Juni 2008 einen Mann namens Li zu acht Monaten Freiheitsstrafe wegen Erpressung. Li hatte online einen Mann namens Lei kennengelernt und eine sexuelle Beziehung mit ihm begonnen. Li wollte eines Tages von Lei 50.000 Yuan ausleihen (7.320 US-Dollar), was letzterer ablehnte. Li erpresste das Geld trotzdem von Lei, indem er drohte, ihn als Homosexuellen zu outen.

Quelle: Shanghai Daily

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
 
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr