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18. 11. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesische Elemente im Film "2012"

Endlich mal ein Hollywood-Film, der chinesische Elemente berücksichtigt – das meinen viele chinesische Zuschauer über den neuen Katastrophenfilm "2012". Doch nicht alle sind gleich zufrieden über den Film.

Katastrophenfilme sind bei den Leuten beliebt, weil diese sich dadurch gut fühlen. Und wer sich "2012", der am 13. November weltweit in die Kinos gekommen ist, angesehen hat, der würde sich vielleicht sogar noch glücklicher schätzen, in China zu leben.

Der Film und seine atemberaubenden Spezialeffekte haben heiße Diskussionen unter chinesischen Kinobesuchern ausgelöst – hauptsächlich wegen der chinesischen Elemente. "Ich fand es gut, dass so viele chinesische Elemente in einen Hollywood-Film eingebaut wurden – und zwar keine negativen", meint Chen Xiaohao, eine 27-jährige Buchhalterin. "Was ich in dem Film gesehen habe, war selten in bisherigen Hollywood-Katastrophenfilmen zu sehen. Der Film war nicht einseitig, sondern hat Rücksicht darauf genommen, dass es viele Länder auf der Welt gibt, die wichtig sind – eben auch China."

Chinesische Medien gehen sogar noch weiter: "Letztlich rettet China die Welt" heißt es dort in den Schlagzeilen einer Zeitung. Die Chinesen kommen in den ersten zehn Minuten des Films vor, als ein Beamter den Überlebenden eines Erdbebens zusichert, dass die Regierung ihnen helfen werde, ihre Häuser wieder aufzubauen. Als der Hauptdarsteller und seine Familie in Tibet ankommen, sagt ein chinesischer Beamter in fließendem Englisch: "Willkommen in der Volksrepublik China."

An dieser Stelle wird die moderne Arche Noah gebaut, in der die Menschheit ihrer Zerstörung entflieht. Der Generalstabschef des US-Präsidenten, gespielt von Oliver Platt, wundert sich, dass nur Chinesen dieses Schiff bauen können. Eine tibetische Familie hilft einer amerikanischen, in eines der Schiffe an Bord zu gelangen.

Der Regisseur des Films, Roland Emmerich, soll erklärt haben, er habe chinesische Elemente in das Skript eingefügt, weil er von dem Beispiel der Chinesen nach dem Erdbeben vom 12. Mai 2008 inspiriert wurde und all den Helfern seinen Respekt ausdrücke wollte. Qian Jingjing, Dozentin an einer Hochschule, findet das nicht überraschend. "China hat das Erdbeben überlebt, ist trotz der Finanzkrise stark geblieben und hat aus den Olympischen Spielen einen Erfolg gemacht", meint sie. "Niemand kann den Aufstieg Chinas ignorieren."

Filmkritiker Zhang Xiaobei dagegen sieht Geld im Spiel. "Offenbar hat Hollywood den rasant wachsenden Filmmarkt in China bemerkt", schreibt er in seinem Blog. "Daher soll der Film das Publikum hier zufrieden stellen."

Allerdings sind nicht alle Zuschauer gleich zufrieden. "Das China, das ich in dem Film sehe, ist nur ein reiner Produzent", schreibt ein Internetnutzer auf Tianya.cn. "China rettet nicht die Welt, wie manch ein Publizist oder einige Medien behaupten. Das Land macht einfach nur seinen Job, in einer Weise, die die Zusammenarbeit der ganzen Welt involviert."

Filmkritiker Mu Wei"er ist eher daran interessiert, warum die Chinesen sich so viel daraus machen, wie Hollywood-Filme sie porträtieren. "Chinesen lieben und hassen Hollywood-Filme, weil sie so einflussreich sind, aber wir solche herausragenden Filme nicht selbst machen. Und das Image der Chinesen war in vielen bisherigen Hollywood-Filmen stereotyp oder nicht objektiv genug ", so Mu. "Aber ich finde, wir sollten zuversichtlicher sein, sowohl in uns selbst als auch in unsere Filme."

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Quelle: China Daily

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