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28. 12. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Ein Student der Medienmarktforschung verdiente 5 Millionen Yuan an der Börse und mit Immobilien.
Ma Wenya
Als wir Ma Wenya für ein Interview anfragten, war er gerade dabei das zu tun, was er am besten kann: Geschäfte zu machen. Im Gegensatz zu seinen Mitstudenten sucht er sich keinen Job. Ma, der bald seinen Abschluss in Medienmarktforschung und –Analyse an der Beijinger Kommunikationsuniversität China macht, verdiente 5 Millionen Yuan (500.000 Euro) durch Investitionen in Immobilien und Aktien. "Ich zog im Jahr 2002 nach Shanghai mit meinen Eltern aus Henan. Dort sah ich all den Wohlstand, Leute mit Geld und Autos, und ich träumte, dass ich eines Tages zu ihnen gehören werde", so Ma.
Schneller Weg. Mit seinen Träumen machte er seine erste Investition im Jahre 2003 im Alter von 15. Er nahm 20.000 Yuan, welche er während des Frühlingsfestes von seiner Familie bekommen hat, und überzeugte seine Eltern, in eine Villa im Shanghaier Minhang Distrikt für 4000 Yuan pro Quadratmeter zu investieren. "Ich schaute die lokalen Finanznachrichten jeden Tag und hielt nach vielversprechenden Entwicklungen Ausschau. Der Preis (des Oriental Garden) war relativ tief, es war gut gelegen, und die westliche Architektur gefiel mir sehr. So überredete ich meine Eltern, die Liegenschaft zu kaufen", so Ma. Er zeigte ein geschicktes Händchen in Finanzfragen und riet seinen Eltern ein Jahr später, die Wohnung für 8000 Yuan pro Quadratmeter zu verkaufen, dem doppelten Preis als er bezahlte. Er machte so gleich 80.000 Yuan Gewinn. "Ich war sehr glücklich über mein erstes Geschäft und realisierte, wie wichtig es ist, unabhängig zu sein", so Ma. Mit dem Geld suchte Ma weiter nach Investitionsmöglichkeiten während seiner Gymnasialzeit. "Ich investierte in mehr als zehn weitere Immobilienprojekte in Shanghai während drei Jahren, und alle waren ein Gewinn. Das Immobiliengeschäft lief damals wirklich sehr gut. Bis ich das Gymnasium fertig hatte, hatte ich bereits 500.000 Yuan (50.000 Euro) verdient", so Ma.
Obwohl die meisten vor dem Ende des Gymnasiums selten Freizeit hatten, verbrachte Ma die meiste Zeit damit, Finanz und Wirtschaft zu studieren, was sich auch in seinen Noten zeigte. Er hatte den tiefsten Schnitt in seinem Abiturzeugnis in seiner ganzen Klasse. Doch seine Noten reichten aus, um in an die Kommunikationsuniversität im Jahr 2006 zu bringen, wo er Medienmarktforschung wählte, da er fand, es sei "einfach genug, um ein bisschen Freizeit zu haben".
Tücken der Börse. Doch Übermut tut selten gut und so kam es, dass Ma ein paar harte Lektionen während seines ersten Studienjahres lernen musste. Er wandte seinen Fokus vom Immobilien- zum Aktienmarkt, wo er seine ersten großen Verluste hinnehmen musste. "Ich habe bereits seit dem Gymnasium in Aktien investiert, aber meist nur mit wenig Geld und zum Spaß. Ich begann erst später damit, größere Investitionen zu tätigen. Bis Ende 2007, als der Markt seinen Höhepunkt erreichte, hatte ich über 200.000 Yuan zusätzlich zu meinen 500.000 investierten Yuan verdient, doch diese zeit dauerte nicht lange an. Meine Aktien stürzten ab und ich hielt sie weiter, bis ich nur noch soviel Geld hatte wie am Anfang. Das war eine bittere Pille. Ich fühlte plötzlich, dass ich Arrogant war und noch viel zu lernen hatte."
Entmutigt von den Verlusten, nahm sich Ma erstmal eine Auszeit vom Investieren und konzentrierte sich auf sein Studium, während er auf bessere Zeiten für Anleger wartete. So dauerte es bis in dieses Jahr hinein, bis Ma eine Investitionsmöglichkeit bei Immobilien in Xianghe in der Provinz Hebei fand. Er kratze alles Geld, das ihm geblieben war, zusammen und kaufte mit einer Gruppe von Investoren zwei Wohnungen. "Ich hatte nur noch 500.000 Yuan übrig und konnte es mir nicht leisten, in Beijing zu investieren. Doch diesmal hat sich die Investition ausgezahlt", erzählte er. Da die Finanzwirtschaft immer auch mit Risiken behaftet ist, heißt das nicht, dass Ma seine Augen verschließt und einfach mit ein paar Yuan in der Hand blind investiert. Sein Geheimnis ist eine Kombination von einem guten Riecher für den Markt und dem Wissen, wie man seine Anlagen absichert. "Als ich ein kleiner Junge war, spielte ich nie Basketball, da ich es für gefährlich hielt. Ich mag keine Risiken, und bin stattdessen sehr sensibel für die Marktentwicklungen und potentielle Chancen. Ich forsche viel, bevor ich mich binde." Da sein Universitätsabschluss näher rückt, plant er, sein Finanztalent weiter zu entwickeln. Doch auf die Frage, was er tun würde, wenn er morgen alles verlöre, meinte Ma, dass er seine Leidenschaft wohl im Klassenzimmer weiterpraktizierte. "Ich würde Finanzwissenschaften unterrichten und den Studenten sagen, was sie nicht tun sollten, damit sie nicht dieselben Fehler machen, die ich machte", lachte er.
Quelle: Global Times
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