Cao Cao (155-220 n. Chr.), der den stärksten und wohlhabendsten Staat zur Zeit der Drei Königreiche (208-280 n. Chr.) errichtet hatte, ist für seine hervorragenden militärischen und politischen Fähigkeiten bekannt. Ebenfalls wird er für seine Gedichte gewürdigt, die seine starke Persönlichkeit reflektieren. Einige von ihnen sind noch heute in den Lehrbüchern der Mittelschule enthalten.

Drei antike Leichen, ein Mann und zwei Frauen, wurden in den zwei Kammern des Grabes bei Dorf Xigaoxue bei Anyang gefunden. Der Mann sei etwa im Alter von 60 Jahren gestorben, was mit dem Todesalter von Cao Cao übereinstimmt, sagte Liu Qingzhu, Direktor des akademischen Ausschusses der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, bei einer Pressekonferenz in Peking.

Mehr als 250 Artikel aus Gold, Silber, Keramik und weiteren Materialien wurden aus dem 740 Quadratmeter großen Grab ausgegraben. Die Größe sei angemessen für einen König. Die Archäologen fanden auch 59 gravierten Steinplatten, auf denen die Namen und die Zahl der Grabbeilagen festgehalten wurden. Sieben der Platten führten Waffen auf, die "oft durch den König von Wei" (also Cao Cao) verwendet worden seien, sagte Liu. Zudem sei eine große Zahl von Gemälden auf Steinplatten entdeckt worden.

Cao Cao hatte in seinem Testament festgelegt, dass seine Grabstätte schlicht sein sollte. Dies passt mit der Tatsache zusammen, dass die Wände der Grabkammern nicht gestrichen waren und nur wenige wertvolle Gegenstände gefunden wurden, sagt Hao Benxing, Leiter des Instituts für Archäologie in Henan. Die Lage des Grabes stehe im Einklang mit historischen Aufzeichnungen und Büchern aus der Zeit von Cao Cao.

Zwar sollen noch weitere Ausgrabungen durchgeführt werden. Doch bereits die aktuellen Beweise reichen aus, um zu beweisen, dass es sich um das Grab von Cao Cao handle, sagte Guan Qiang, Leiter der Abteilung Archäologie der staatlichen chinesischen Verwaltung für Kulturerbe. Das Grab war mehrere Male geplündert worden, bevor Archäologen im Dezember 2008 mit den Ausgrabungen begannen, sagte Guan. Die Polizei arbeite daran, die gestohlen Objekte zurück zu bekommen. Das Grab soll nach dem Willen der Regierungen von Henan und Anyang später der Öffentlichkeit zugängig gemacht werden.