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| 12. 01. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Mehr als 24 Millionen chinesische Männer im heiratsfähigen Alter könnten im Jahr 2020 ohne Partnerin dastehen, teilte eine Regierungsorganisation mit. Ursache sei die ungleiche Geschlechterverteilung bei Geburten.

Geschlechtsspezifische Abtreibungen die auf der jahrhundertealten Präferenz für Jungen beruhen sind laut dem Buch "Zeitgenössische chinesische Sozialstrukturen" der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften (CASS), die Gründe für das unausgeglichene Geschlechterverhältnis.
"Geschlechtsspezifische Abtreibungen sind immer noch üblich, vor allem in ländlichen Gebieten", hieß es. Es gäbe immer noch bezahlbare illegale Dienste zur Geschlechterauswahl aus nichtmedizinischen Gründen.
CASS zufolge ist das verzerrte Geschlechterverhältnis das derzeit größte Problem von Chinas Bevölkerungsstruktur.
Die Gründe hierfür sind allerdings komplex und nicht immer gleicher Natur. Eine nachhaltige niedrige Geburtenrate und ein unreifes Sozialversicherungssystem wurden als Ursachen für die Präferenz von Söhnen genannt.
Die ungleiche Geschlechterverteilung bei Neugeborenen hat seit dem Jahr 2005 abgenommen, doch sie ist immer noch höher als die normale Geschlechterverteilung von 103 bis 107 Jungen auf 100 Mädchen, teilte die Staatliche Kommission für Bevölkerungs- und Familienplanung mit.
In den 80er Jahren hatte die Ungleichverteilung der Geschlechter von 108 Jungen auf 100 Mädchen (1982) auf 111 Jungen (1990) und 116 Jungen im Jahr 2000 zugenommen. Die jüngste Messung des Geschlechterverhältnisses stammt aus dem Jahr 2005 und ergab 119 Jungen auf 100 Mädchen.
Wang Guangzhou, Forscher des Instituts für Bevölkerung und Arbeitswirtschaft bei CASS sagte, die Gründe hinter der Geburtenverteilung seien vielfältig. Die traditionellen Geburtenraten und die vorgeburtliche Geschlechterauswahl trügen zu dem Problem bei.
"Das Problem ist in ländlichen Gegenden aufgrund der fehlenden Sozialversicherung größer", sagte Wang. Alternde Bauern sind von ihren Nachkommen abhängig.
Wang lehnte die These ab, dass die Überzahl von 24 Millionen Männern mehr Junggesellen bedeute, prognostizierte aber, dass Männer mit niedrigen Einkommen Probleme haben werden, eine Frau zu finden und der Altersunterschied zwischen den Partnern größer werde.
Wang Yuesheng, ein weiterer CASS Bevölkerungsforscher sagte, dass Männer aus ärmlichen Gegenden zur späten Heirat gezwungen oder ihr ganzes Leben alleine bleiben werden. Das könnte einen Bruch in Familienlinien reißen."
"Die Heiratschance nimmt auf dem Land mit dem 40. Lebensjahr eines Mannes ab. Männer werden mit zunehmendem Alter immer stärker von der Sozialversicherung abhängen und weniger Haushaltsressourcen zur Verfügung haben", sagte Wang.
Doch entgegen dem weitläufigen Glauben ist das Ungleichgewicht der Geschlechter auch für Frauen ungünstig, da der Altersunterschied bei Paaren immer größer wird.
China führte Ende der 70er Jahre eine Familienplanungspolitik zum Stopp der Bevölkerungsexplosion ein. Die Politik erlaubt pro Paar nur ein Kind und ermutigt zu späten Hochzeiten und Geburten.
Das Problem des Ungleichgewichts der Geschlechter lässt sich bis in die späten 80er zurückverfolgen, als Ultraschall Techniken zur Erkennung des Geschlechts des Fetuses aufkamen und einige chinesische Frauen sich aufgrund der Präferenz von Jungen für den Abort ihres weiblichen Fetusses entschieden.
Nach Angaben der Staatlichen Kommission für Bevölkerungs- und Familienplanung sind Entführungen und Handel von Frauen und Kindern in Gegenden mit großem Geschlechterungleichgewicht weit verbreitet.
Vereinzelt gäbe es landesweite Entführungen, illegale Verheiratungen und sogar Zwangsprostitution, teilte die Kommission mit.
Quelle: Global Times
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