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21. 01. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesischer Beamte dementiert Gerüchte zum Film "Avatar"

Ein hochrangiger chinesischer Beamter des Filmamts dementierte das Gerücht, dass die Regierung die Kinos zwingt, den Hollywoodstreifen "Avatar" von der Leinwand zu nehmen. Vielmehr liefe die 2D-Version des Filmes zu schlecht.

Zhang Hongsen, Vize-Direktor des Filmamts bei der staatlichen Verwaltung von Radio, Film und Fernsehen, sagte am Dienstag vor Reportern, dass die Entscheidung Avatar aus dem Programm der 2D-Kinos zu nehmen, einzig auf kommerziellen Überlegungen basiere und kein Befehl der Regierung sei.

"Die 2D-Version lief schlecht. Es konnten stets noch Tickets an der Abendkasse erworben werden, was bei der 3D-Version nicht der Fall war", sagte er in einem Seminar über den Sci-Fi-Blockbuster von James Cameron. "Dass die Kinos daher die wenig erfolgreiche Version von der Leinwand nehmen, ist ganz normal." Hongsen betonte, dass die 3D- und IMAX-Versionen weiterhin zu sehen seien. Laut Zhang habe die 2D-Version nur gerade einen Drittel des Umsatzes des Films in China ausgemacht.

Viele chinesischen Medien haben darüber spekuliert, ob Avatar gekippt wurde,um Platz für einheimische Filme zu machen. Darunter eine Filmbiographie des bekannten chinesischen Denkers Konfuzius, der am 22. Januar seine Premiere haben wird. Zhang indes bestritt diese Spekulation und nannte sie ein Gerücht. "Das kann zwar so erscheinen, weil Konfuzius etwa zur gleichen Zeit in den Kinos anläuft. Aber da es von Konfuzius keine 3D-Version gibt, sehe ich auch keinen Konflikt. "

Das Filmstudio Twentieth Century Fox sagt, es hofft, dass das Publikum nun noch in der Lage sei, den Film in den chinesischen Kinos zu sehen. "Heute, am 19. Januar, wird der Film noch landesweit gezeigt. Twentieth Century Fox hofft, dass die Kinogänger in China weiterhin die Möglichkeit haben werden, diesen Film zu sehen, der dort und in der ganzen Welt vom Publikum mit großer Begeisterung aufgenommen wurde", hieß es in einer Erklärung.

Seit seiner Premiere am 4. Januar hat Avatar im ganzen Land 550 Millionen Yuan (rund 55 Millionen Euro) eingespielt. Damit hat es den Rekord von Roland Emmerichs "2012" gebrochen, der mit 460 Millionen Yuan kurz zuvor selbst erst der bisher erfolgreichste Film Chinas geworden war. China importiert nur 20 ausländische Filme fürs Kino jedes Jahr. Die meisten von ihnen sind Hollywood-Blockbuster.

Die Welthandelsorganisation hatte kürzlich eine chinesische Beschwerde zurückgewiesen und bestätigte am 21. Dezember 2009 seine frühere Rechtsprechung hinsichtlich der chinesischen Vorschriften über die Einfuhr und den Vertrieb von Büchern und audio-visuellen Produkten. Nach der WTO-Rechtsprechung muss China nun mehr Importe und Vertrieb von ausländischen Kulturprodukten zulassen. Dazu meinte Zhang, dass Gespräche in Gang seien und er die Details aber nicht kenne.

Im Jahre 2009 boomte es an den chinesischen Kinokassen. Diese konnten Rekordeinnahmen von 6,2 Milliarden Yuan verzeichnen, was einem Anstieg um 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Trotzdem sind die Einnahmen durch Kinoeintritte im Vergleich zu denen in den USA (10 Milliarden Dollar) relativ gering.

Quelle: China Daily

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