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29. 01. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Homosexuelle Beziehung Thema in neuem Bollywood-Film

Die Homosexualität wurde im vergangenen Jahr in Indien rechtlich legalisiert. Dass das Thema in dem Land trotzdem immer noch ein Tabu ist, zeigt die Skepsis gegenüber dem ersten Schwulenfilm mit explizit sexueller Beziehung.

Indiens populäre Bollywood-Filmbranche präsentiert erstmals eine sexuelle Schwulenbeziehung in einem kommerziellen Streifen – trotz zu erwartender Kontroversen und Proteste von Konservativen in dem Land. Der Film mit dem Titel "Dunno Y Na Jaane Kyun" wurde vor dem Hintergrund gedreht, dass ein Hohes Gericht in der Hauptstadt des Landes im vergangenen Jahr Homosexualität legalisiert hat.

Die beiden Hauptrollen in dem Film sind zwei Schwule, die eine explizit sexuelle Beziehung führen. Eigentlich beschreibe der Film die Beziehung zwischen zwei Männern mit derselben Ehrlichkeit wie eine Beziehung zwischen Heterosexuellen, heißt es in Medienberichten. Regisseur Sanjay Sharna's simple Logik lautet: "Wenn es ein Mann und eine Frau wären, würden sie es so zeigen, wie im Film dargestellt, also warum soll das bei zwei Männern anders sein? Wir haben Vertrauen in das indische Publikum, das nach der Änderung in Abschnitt 377 reifer geworden ist. Insofern kommt die Filmthematik wohl zur rechten Zeit."

Kapil Sharma, der mit seiner Rolle "seine Moral hinten anstellt, um in der Filmbranche voranzukommen", sagte in einem vor kurzem geführten Interview, dass er anfangs Schwierigkeiten mit den "Sexszenen" hatte. "Mental war ich schon vorbereitet, aber als die Dreharbeiten begannen, bin ich nervös geworden, weil ich es vor der Kamera machen musste. Besonders schwierig für mich war eine Schwulenparty-Szene", wurde er zitiert.

Trotz der Legalisierung ist Homosexualität immer noch ein Tabu in Indien. Insofern ist zu erwarten, dass der Film Kontroversen aufwirft. Manvendra Singh, einer der führenden Aktivisten für die Rechte von Schwulen in Indien, sagte, er sei sicher, dass der Film Proteste anrege, wenn er in die Kinos komme, aber er finde es gut, dass die Debatte eröffnet werde. "Es könnte eine Gegenreaktion geben, aber solange es nicht in eine vulgäre Richtung geht, kann es dazu beitragen, dass das Publikum sensibilisiert wird", wurde er von indischen Medien zitiert.

"Der Film ist die Antwort von Bollywood auf den Hollywood-Film 'Brokeback Mountain'", resümiert Filmkritiker Pawan Sharma.

Hollywoodgewinner Brokeback Mountain

Der chinesische Schwulenfilm Lan Yu

Quelle: Xinhua

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